Donald Trump
Willkommen in der Medien-Realität von Millionen Amerikanern

Ich lebe seit fast drei Jahren mit meiner Familie in Newport Beach, Kalifornien – einer der wohlhabendsten, aber auch konservativsten Ecken der USA. In vielen Vorgärten stehen noch „Trump“- oder „Make America great again“-Schilder. Und in fast jedem Wohnzimmer läuft: Fox News. Mehrere Stunden. Täglich.
Ich dachte lange, das sei nicht so schlimm. Soll doch jeder schauen, was er will. Aber seitdem ich hier wohne, ist mir bewusst geworden, wie gefährlich diese mediale Einseitigkeit geworden ist. Und wie wenig viele Amerikaner überhaupt noch mitbekommen, was wirklich passiert.
Die letzten Wochen gingen in Los Angeles und in ganz USA Millionen Menschen auf die Straße – die allermeisten davon friedlich. Sie protestierten gegen die Razzien der Abschiebebehörde ICE, bei denen Migranten ohne Papiere verhaftet wurden.
Ja, es gab auch Ausschreitungen. Aber: Diese konzentrierten sich auf ein Gebiet von etwa vier Blocks rund um die City Hall in Downtown L.A. – in einer Millionenstadt mit zehn Millionen Einwohnern! Und die Bilanz am Ende des Wochenendes? Exakt 67 Festnahmen. In Worten: siebenundsechzig.