Globale Trends
Wie oft rettet Trump die Märkte noch vor seinen Fehlern?

London. Die „New York Times“ veröffentlichte in den letzten Monaten zeitweise alle 30 Minuten eine Story über Donald Trump. Chefredakteur Joseph Kahn rechtfertigte die intensive Berichterstattung kürzlich in London unter anderem mit der großen Bedeutung des US-Präsidenten für die Finanzmärkte.
Umso erstaunlicher ist es, dass der weltweit wohl bedeutendste Aktienindex, der S&P 500, wieder genau dort steht, wo er das Jahr 2025 begonnen hat. Als wären die heftigen Kursschwankungen, die Trump mit seinen erratischen Politikwechseln verursachte, nie passiert.
Man müsse Trump nicht beim Wort, aber ernst nehmen, rieten bislang viele Finanzprofis, wenn sie nach einer Einschätzung der Politik des US-Präsidenten gefragt wurden. Doch fällt es angesichts von Trumps zahlreichen Kehrtwenden schwer, überhaupt ein klares Ziel der US-Handelspolitik zu erkennen. So können sich Anleger kaum orientieren.
Nach seinem globalen Zoll-Rundumschlag am 2. April hat der „America first“-Präsident viele seiner Drohungen gegenüber Handelspartnern der USA vorerst wieder zurückgenommen. Mit dem in dieser Woche verkündeten „Burgfrieden“ im Handelskonflikt mit China setzt Trump seinen Zickzack-Kurs fort, dem viele Anleger anscheinend blind folgen.