Kommentar
Wirkliche Aufbruchsstimmung will beim Mittelstand nicht aufkommen


Viele Menschen fragen sich, wie sich die Pläne der neuen Bundesregierung auf ihr Leben auswirken. Werden Heizkosten oder Gasrechnungen günstiger? Steigt die Rente? Wird der Klimaschutz vernachlässigt?
Eine Frage, die öfter aus dem Blick gerät, aber nicht weniger relevant ist, ist, welche Schlüsse Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Koalitionsvertrag ziehen.
Wenn sie hierzulande nicht mehr investieren, dann wird es künftig nicht nur weniger Arbeitsplätze geben, sondern auch weniger Forschung, kein Wachstum und weniger Geld für vieles, was der Staat eigentlich leisten sollte.
Dass deutsche Familienunternehmen anderswo investieren können, haben sie in den vergangenen Jahren gezeigt. Jetzt kommt es darauf an, dass sie es hier (wieder) tun. Zuletzt haben sie insgesamt weniger investiert. Die deutschen Direktinvestitionen im Ausland waren 2023 und 2024 schon rückläufig. Und 2024 investierten die deutschen Unternehmen auch hierzulande ebenfalls weniger als in den Vorjahren, in denen es - mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020 - immer aufwärtsging.
Wer mit Unternehmerinnen und Unternehmern sprach, der spürte eine Aufbruchsstimmung nach der Bundestagswahl Ende Februar. Sie speiste sich erstens aus der Hoffnung, dass es nur besser werden könne und es sich durch den fortschreitenden Klimawandel auszahlen könnte, wenn deutsche Firmen da voranschreiten.