Nach der Wahl
So klein wäre diese „Große“ Koalition im historischen Vergleich

Düsseldorf. Nach der Wahl ist vor der Regierungsbildung: Am gestrigen Montag trafen sich CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und SPD-Chef Lars Klingbeil. Merz sagte, er wolle bis Ostern eine Regierung bilden, also in den kommenden zwei Monaten.
Klingbeil betonte hingegen, es sei noch nicht ausgemacht, dass Union und SPD eine Koalition eingehen werden. Und dämpfte die Erwartungen einer schnellen Regierungsbildung. Er erwarte, „dass Merz seinen Kurs und auch seinen Ton deutlich ändert“, sagte Klingbeil im ZDF. Dennoch ist eine Große Koalition aktuell die wahrscheinlichste Koalitionsoption.
Es wäre die fünfte „GroKo“ in der Geschichte der Bundesrepublik. Allerdings hatten Union und SPD zusammengerechnet noch nie so wenige Sitze im Deutschen Bundestag. Das zeigt ein historischer Vergleich.
Sinkender Rückhalt für SPD und Union
Die erste Große Koalition regierte von 1966 bis 1969 unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU), nachdem die FDP die Koalition mit Konrad Adenauer hatte platzen lassen. Streitpunkte waren der Haushalt und eine geplante Steuererhöhung.
Im damaligen Bundestag saßen nur die drei Fraktionen Union, SPD und FDP – die „GroKo“ stellte mehr als 90 Prozent der Sitze. Die aktuelle Ausgangslage im neu gewählten Bundestag ist eine gänzlich andere.