Lisa Kaltenegger
„Was, wenn wir nicht allein sind?“ Eine Astrophysikerin sucht nach Leben im All

Düsseldorf. Frau Kaltenegger, der Asteroid 7734 zwischen Mars and Jupiter trägt Ihren Namen. Wenn Sie dorthin fliegen könnten, würden Sie es tun?
Wenn es ein 24-Stunden-Trip wäre, ja. Wenn es mehrere Monate dauern würden, dann nein.
Warum nicht?
Weil die Suche nach neuen Planeten und Leben im All hier auf der Erde gerade so spannend ist, da will ich nichts verpassen. Was, wenn wir nicht allein sind? Wir haben das erste Mal in der Menschheitsgeschichte die Möglichkeit, eine Antwort zu finden, weil wir jetzt die entsprechende Technologie haben.
Was für eine Technologie meinen Sie?
Das James-Webb-Teleskop. Es liefert nicht nur wunderschöne Bilder aus dem Weltraum mit einer Schärfe und Tiefe, die wir noch nicht gesehen haben, es kann auch nach Spuren von Leben auf Planeten suchen, die um andere Sterne kreisen.
Was macht das James-Webb-Teleskop so besonders?
Es ist das größte Teleskop, das jemals in den Weltraum gebracht wurde. Es hat einen 6,5 Meter großen Spiegel. Von der Größe hängt ab, wie viel Licht ein Teleskop einfangen kann. Denken Sie an einen Eimer – je größer er ist, desto mehr Regenwasser kann er auffangen. Genauso funktioniert der Spiegel eines Teleskops: Je größer er ist, desto mehr Licht fängt er auf.