Builder.ai
KI-Chat ohne Software? Menschen sollen Antworten verfasst haben

San Francisco. Es war eine dürre Nachricht, die Builder.ai Ende Mai auf der Plattform LinkedIn veröffentlichte: Trotz „unermüdlicher Bemühungen“ und der „Prüfung aller möglichen Optionen“ sei es dem Unternehmen nicht gelungen, sich aus seiner Krise zu befreien.
Die Rede war „von historischen Herausforderungen und früheren Entscheidungen, die die Finanzlage erheblich belastet haben“. Die Folge: Das Londoner Start-up, das unter anderem in den USA, Großbritannien und Indien tätig war, stellte Insolvenzanträge.
Das Scheitern der Firma ist ein Problem für die Gläubiger, die laut der Nachrichtenagentur Bloomberg dem Start-up mehr als 450 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt hatten – darunter Microsoft, der Staatsfonds von Katar, die Weltbank, Hollywood-Mogul Jeffrey Katzenberg und die Tech-Investoren Lakestar und Softbank.
Das nächste Problem für die Manager von Builder.ai: Sie könnten sich womöglich bald auf einer Anklagebank wiederfinden. Denn die US-Aufseher haben Ermittlungen eingeleitet. Besonders im Fokus: die Finanz- und Kundendaten des Unternehmens.
Kinderleichte Programmierung versprochen
Was für ein Absturz: Noch vor Kurzem war das 2016 als Engineer.ai gegründete Unternehmen mit 1,5 Milliarden Dollar bewertet. Gründer Sachin Dev Duggal behauptete jahrelang, eine bahnbrechende Plattform rund um Künstliche Intelligenz (KI) zu betreiben. Die Entwicklung von Apps werde künftig „so einfach wie das Bestellen einer Pizza“, versprach der Absolvent des prestigeträchtigen Imperial College.