Digital und störanfällig
Wie technische Ausfälle die Gesundheitsversorgung bremsen

Düsseldorf. Anbieter von Telemedizin präsentieren sich als Hoffnungsträger der modernen Gesundheitsversorgung. Doch technische Probleme und veraltete IT bremsen den digitalen Fortschritt noch aus – auch in Deutschland. Das zeigt der neue Branchenreport „Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen“ des Technologieunternehmens Soti.
Demnach berichten 61 Prozent der deutschen IT-Verantwortlichen im Gesundheitswesen von regelmäßigen Ausfällen bei Telemedizin- oder vernetzten Geräten. Deutschland liegt damit leicht über dem weltweiten Durchschnitt von 59 Prozent, in Europa ist die Zahl nur in Großbritannien höher (64 Prozent). Hierzulande gefährden Ausfallzeiten also die Versorgungsqualität.
Im Schnitt verlieren Mitarbeitende weltweit 3,9 Stunden pro Woche durch technische Störungen – Zeit, die in der direkten Patientenversorgung fehlt. Besonders betroffen sind Organisationen, die noch mit veralteten Systemen arbeiten. In Deutschland nutzen laut Studie 60 Prozent der Einrichtungen solche nicht integrierten IT-Strukturen, was Interoperabilität erschwert und Sicherheitsrisiken erhöht.
Die Folgen sind laut Studie spürbar: Ärztinnen und Pflegekräfte haben mit verzögertem Datenzugriff zu kämpfen, Support-Teams verbringen viel Zeit mit der Fehlerbehebung – und Patienten erleben Unterbrechungen in der Versorgung.