Wolfgang Kubicki
„Den Leuten nicht erklären, was sie denken, essen oder anziehen sollen“

Düsseldorf. Wolfgang Kubicki war schon so oft Vergangenheit in der Politik, dass allein seine Gegenwart bemerkenswert ist. Für alle, außer für Wolfgang Kubicki natürlich. Der verortet sich durchaus noch in der politischen Zukunft. Auch das hat er schon so oft gemacht, dass nicht immer ganz klar ist, in welcher politischen Zeitdimension er sich gerade befindet.
Dafür ist die räumliche Dimension klar, als Kubicki an diesem Dienstag um neun Uhr morgens frisch geföhnt sein frisch gebügeltes rosa Hemd in die Kamera schiebt und die Frage seines Bildschirm-Gegenübers, wo sich wohl der Bildschirmhintergrund des vor wenigen Wochen zum Ex gewordenen Vizepräsidenten des Deutschen Bundestags befindet, mit „Mallorca“ beantwortet.
Kubicki zu unterstellen, dass er nur der Arbeit wegen auf der Baleareninsel weilt – bis zur Kieler Woche, wie er noch anfügt –, wäre unfair, ganz ohne geht es aber auch nicht. Gerade war er auf einer Konferenz ökonomischer und gesellschaftlicher Vordenker, in die er sich mit einem neuen Buch durchaus selbst einreihen würde. Bei dessen Titel ist nicht ganz klar, ob es Appell oder Zustandsbeschreibung ist, welcher Teil des Titels sich auf die FDP bezieht, welcher auf ihn selbst. Jedenfalls heißt das Buch: „Aufwind im freien Fall“.