Zwangsstörungen
Onlineprogramm aus Schweden als Vorbild

München. Eine neue Studie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) zeigt Erfolge der Onlinetherapie bei Menschen mit Zwangserkrankungen. Dafür hat das UKL eine Onlinetherapie des schwedischen Karolinska-Instituts für Deutschland weiterentwickelt.
Im Gegensatz zur Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen gibt es für Zwangsstörungen hierzulande kaum Onlineangebote. Dabei würde es sich bei dieser Erkrankung nach Ansicht von Fachleuten besonders anbieten. Warum also zögern die Anbieter?
In Deutschland haben etwa zwei Millionen Menschen eine Zwangsstörung. Zu den Symptomen zählen Zwangsverhalten oder Zwangsgedanken. Beispielsweise gibt es Menschen, die sich immer direkt die Hände waschen, wenn sie eine Türklinke berührt haben. Da sich Betroffene für solche Zwänge schämen, dauert es oft mehrere Jahre, bis sie eine Diagnose erhalten und eine Behandlung.
Onlinetherapie entstand in Coronapandemie
Die Psychiaterin Christine Rummel-Kluge vom Universitätsklinikum Leipzig bezeichnet das nun entwickelte digitale Programm als „Novum“ für den Bereich Zwangsstörungen in Deutschland. In einer Pilotstudie mit 45 Teilnehmenden untersuchte sie mit ihrem Team die Durchführbarkeit und die Akzeptanz einer onlinebasierten Therapie für Menschen mit Zwangserkrankungen.