Bilanzen
Starker Euro wird zum Milliarden-Risiko für deutsche Unternehmen

Düsseldorf. Die Gewinne der 40 Dax-Konzerne sind im ersten Quartal um rund fünf Prozent auf 29 Milliarden Euro gesunken. Auch die Profitabilität der Firmen ging zurück, wie Berechnungen des Handelsblatts zeigen: Mit jedem Euro Umsatz blieben durchschnittlich 5,8 Cent Reingewinn übrig. Im Vorjahreszeitraum lag die Rendite noch bei 6,2 Prozent.
In den nächsten Quartalen dürfte der Druck auf die Unternehmensbilanzen noch zunehmen. Als Folge der US-Zollpolitik gewinnt der Euro gegenüber dem Dollar immer mehr an Wert. Binnen 15 Wochen hat der Euro zehn Prozent zugelegt und notiert aktuell bei 1,12 Dollar. Das schmälert die Gewinne der Unternehmen im Auslandsgeschäft.
Die Dax-Konzerne trifft das ganz besonders. Nach Handelsblatt-Berechnungen fahren sie knapp 80 Prozent ihrer Umsätze im Ausland ein, mehr als 60 Prozent außerhalb des Euro-Raums. Dort steigen die Preise deutscher Güter, wenn der US-Dollar im Vergleich zum Euro abwertet.
Gingen Analysten zu Jahresbeginn noch davon aus, dass die Konzerne 2025 ihre Gewinne um gut zehn Prozent steigern werden, sind die Prognosen inzwischen auf knapp vier Prozent gesunken. „In unserem vorsichtigen Gewinnszenario gehen wir davon aus, dass die Gewinne der Dax-Unternehmen in diesem Jahr stagnieren werden“, sagt Commerzbank-Analyst Andreas Hürkamp.