
Krieg und Krisen
Könnte sich Deutschland im Ernstfall selbst versorgen?
Düsseldorf. München zum Beispiel. Sollten in der Bundesrepublik die Lebensmittel knapp werden, weil irgendein Krieg, eine Katastrophe, was für eine Krise auch immer, Lieferketten reißen lässt, wäre München theoretisch fein raus. Und das Umland der bayerischen Landeshauptstadt auch. Denn München, der Süden Bayerns sowie Schwaben und Niederbayern können, was längst nicht allen Regionen in Deutschland gelingt: Sie könnten sich im Fall der Fälle selbst versorgen – hätten sogar noch etwas für darbende andere Landstriche übrig.
So hat es das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (Zalf) im Auftrag des Bundestagsabgeordneten Karl Bär (Die Grünen) ausgerechnet. Bei rein konventioneller Bewirtschaftung läge der Selbstversorgungsgrad bei 160 Prozent mit einem Radius von 114 Kilometern um München. Für rein ökologische Bewirtschaftung immerhin noch 117 Prozent. Und selbst die Anbaufläche für Hopfen, den es für das mehr oder weniger lebensnotwendige bayerische Bier braucht, könnte erhalten bleiben.
Ein Gedankenspiel – oder nicht doch etwas mehr?