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„Können Trumps Zölle nicht wegschlucken“

Düsseldorf. Die geplanten US-Strafzölle von 20 Prozent auf EU-Importe treffen die deutschen Konsumgüterhersteller empfindlich. Denn die USA zählen zu ihren wichtigsten Exportmärkten außerhalb der EU – gerade für kleine und mittelständische Familienunternehmen.
Die Zölle kommen zu einer Zeit, in der die Branche ohnehin unter hohen Kosten und Absatzproblemen leidet.
Viele Hersteller von Dingen des täglichen Bedarfs berichten, dass sie vorsichtshalber ihre Lager in den USA deutlich aufgestockt haben. Doch das hilft nur kurzfristig.
Trumps Zölle sind für einige Firmen ein unerfreuliches Déjà-vu
Chehab Wahby, Partner der Strategieberatung OC&C, meint: „Den US-Markt zu verlassen, ist für die meisten keine Option, weil sie zu viel Geld und Zeit in den Aufbau von Handelsbeziehungen investiert haben.“ Andere Produkte wie deutscher Wein oder Lebkuchen sind herkunftsgeschützt und leben vom Label „made in Germany“.
Deutschland lieferte 2024 Nahrungsmittel und Getränke für mehr als zwei Milliarden Euro. Hinzu kamen rund 538 Millionen Euro für Körperpflege, Düfte und Hygieneartikel, zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts.
Für einige Hersteller sind Trumps Strafzölle ein unerfreuliches Déjà-vu. In seiner ersten Amtszeit als US-Präsident hatte er im Herbst 2019 Zölle von 25 Prozent unter anderem auf Süßgebäck, Wein, Kaffee und Liköre erhoben. Damals hatte die Welthandelsorganisation den USA wegen illegaler Hilfen der EU an den Boeing-Konkurrenten Airbus Vergeltungszölle zugestanden.