Handelsstreit
Trumps Stahlzölle könnten indirekt Folgen für die EU haben

Düsseldorf. US-Präsident Donald Trump verschärft erneut seine Handelspolitik. Am frühen Montagmorgen hat er angekündigt, dass er alle Stahl- und Aluminiumimporte in die USA mit Sonderzöllen von 25 Prozent belegen will. Die Zölle würden alle Länder betreffen, hatte Trump während eines Fluges mit der „Air Force One“ vor Journalisten erklärt. Ausnahmen sollen demnach auch nicht für die Nachbarländer Kanada und Mexiko gelten.
Für deutsche und europäische Hersteller dürften die direkten Auswirkungen zwar überschaubar bleiben. Im Jahr 2024 lieferte Deutschland Daten von German Trade & Invest (GTAI) zufolge nur etwa eine Million Tonnen Stahl in die Vereinigten Staaten. Zum Vergleich: Laut Branchenverbänden werden hierzulande knapp 37 Millionen Tonnen Rohstahl im Jahr produziert. Den überwiegenden Teil der Stahlprodukte liefern deutsche Hersteller wie Thyssen-Krupp Steel, Salzgitter oder Arcelor-Mittal Germany innerhalb von Deutschland und Europa aus.
Dennoch könnten sich die US-Importzölle mittelfristig auch als Nachteil für den deutschen Stahlmarkt erweisen. Statt direkter Auftragsverluste fürchtet die Branche auf lange Sicht die indirekten Folgen: Ware aus Asien, die eigentlich für den Export in die USA vorgesehen war, könnte ersatzweise auf den europäischen Markt drängen.