US-Zölle
Messtechnikhersteller Endress+Hauser nennt Zölle „beherrschbar“

Stuttgart. Der Messtechnikhersteller Endress+Hauser sorgt sich kaum wegen der drastischen Zollentscheidungen von Donald Trump, sondern vielmehr wegen deren Folgen. „Mir machen die US-Zölle weniger Sorgen als die weltweite Rezessionsgefahr. Die Zölle allein werden irgendwie beherrschbar sein“, sagt CEO Peter Selders.
Dabei betreibt Endress+Hauser in den USA für große Produktbereiche nur Montagewerke. Elektronik und Sensorik kommen aus den eigenen Werken in Europa, Spezialgussteile von Lieferanten in Asien. Entsprechend wird das Unternehmen bei vielen Produkten von den neuen Zöllen betroffen sein. „Wir können zwar etwas umsteuern, aber viele Komponenten bekommt man in den USA gar nicht“, sagt Selders.
Zölle treffen auch die US-Konkurrenten
Allerdings trifft das auch auf die Konkurrenten zu. Nicht nur die japanische Yokogawa, auch US-Konkurrent Emerson importiert viele Komponenten. Komplette Lieferketten innerhalb der USA gebe es in der Messtechnik-Branche nicht, sagt Selders. In der Branche schadet die Trump-Administration also auch US-Unternehmen.
„Wir werden die Zölle teilweise auf die Preise aufschlagen müssen, sonst sind die Margen auf dem US-Markt schnell dahin“, kündigt Selders an. Ein möglicher Einbruch des US-Geschäfts würde das Unternehmen allerdings nicht allzu schwer treffen. E+H macht nur etwa ein Sechstel des Umsatzes in den USA. „Das bringt uns als Gesamtgruppe nicht aus dem Gleichgewicht, aber das Geschäft in den USA betrifft margenstarke Produktsegmente“, sagt Selders.