Auktionsvorbericht
Nachschub aus dem Hause Württemberg

München. Ein Regent war der 2024 verstorbene Herzog Alexander Eugen von Württemberg nie. Aber wenn Neumeister am 20. März über 400 Lose aus seinem Nachlass aufruft, stehen Kunstschätze mit nobler Provenienz und viel Adelshistorie zum Verkauf.
Man kann eine Menge über Europas dynastisch weit verzweigte Familienbeziehungen erfahren. Denn ein Schwerpunkt des Angebots sind Miniaturen mit Porträts von Prinzessinnen, Herzögen und Kaisern. An der Spitze dieser Suite steht mit einer Taxe von 20.000 Euro eine Tabatiere mit zehn diamantgefassten Porträts der Familie König Ferdinand I. beider Sizilien. Bezug zu Alexander Eugen: Die feine Arbeit aus der Zeit um 1800 gehörte einst Zar Ferdinand I. von Bulgarien, dem Großvater des in Stuttgart geborenen Nobelmanns. Ob sie tatsächlich von Generation zu Generation weitergereicht wurde, bleibt offen.
Die Miniaturensammlung entsprang größtenteils der Sammelleidenschaft und dem Interesse Alexander Eugens für die eigene Familiengeschichte. Von Michael Daffinger etwa stammt das Porträt Herzog August von Sachsen-Coburg-Koháry, dem Vater des besagten bulgarischen Zaren. Das Bildnis soll mindesten 5000 Euro einspielen. Weitere Bildnisse stammen von so bedeutenden Miniaturisten wie François Meuret und William Charles Ross, die zu Taxen von 1500 und 2500 Euro aufgerufen werden.