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Ausstellung

Selbstbewusster Ausdruck erst durch die Frisur

Das Haar ist als Motiv in der Kunstgeschichte präsent. Jetzt stellt das Museum Folkwang eine vergnügliche Ausstellung zusammen, die die kämpferischen Aspekte des Themas nicht übersieht. Eine Empfehlung.Susanne Schreiber 30.08.2024 - 11:53 Uhr Artikel anhören
Helmut Newton nutzte den schrill gefärbten Bob für seine Modeaufnahme “Courrèges, French Vogue 1970”. Foto: Helmut Newton Foundation, Berlin

Düsseldorf. Getrimmt oder wild, mit oder ohne Bart oder Glatze: Das Haar auf dem Kopf und am Körper sagt viel aus über den Menschen und die Zeit, in der er steht. Vergnügen und Erkenntnisgewinn verspricht die Ausstellung „Grow it, Show it! Haare im Blick von Diane Arbus bis Tiktok“ im Museum Folkwang in Essen.

Die am 13. September eröffnende Schau speist sich aus dem Bestand des beliebten Museums und aus Leihgaben. Fast alle Exponate sind Fotografien, aus Europa, den USA und Afrika. Dass das Biedermeier aus Haar sogar Schmuck gemacht hat, kommt nur am Rande vor. Es überwiegen Fotos, die immer wieder eine Geschichte erzählen von Emanzipation und Widerstand.

Da ist die moderne Frau der 1920er-Jahre, die alte Zöpfe abschneidet und mit Bubikopf in die Domäne der Büros vorstößt, die vorher männerdominierte Kontore waren. August Sander 100018799, der berühmte Chronist, erzählt davon. Ringel + Pit denken die Werbeästhetik kühn und cool. Das Duo verpasst der aufblühenden Kosmetikindustrie den Touch von „Neuem Sehen“ und Bauhaus-Optik.

Das Haar und die Frisur haben das Potenzial zur Metapher und Symbolik. Der Titel der unterhaltsamen Schau stammt aus dem Musical „Hair“, das 1968 den Afro-Look als Protest gegen das Establishment etablierte.

Frisuren können Kunstwerke sein und Botschaften transportieren wie J.D. 'Okhai Ojeikere in Schwarz-Weiß-Fotos zeigt. Afrikanerinnen werden da von hinten fotografiert, wie sie geflochtene Architekturen auf dem Haupt balancieren.

Die Kenianerin Thandiwe Muriu ist berühmt für Porträts vor einem Hintergrund, der die Muster der Kleidung wiederholt. Bei „Camo 2.0 4415“ (Ausschnitt) kommt ein auffälliger Perlenschmuck im Haar dazu. Foto: Folkwang Museum

Die Art, wie Haar getragen wird, zelebriert auch Selbstbewusstsein. Thandiwe Muriu aus Kenia portraitiert Menschen stets vor Hintergründen, die die Muster der Kleidung wiederholen. Bei „Camo“ kommt noch der ins Haar geflochtene Perlenschmuck dazu.

Gesellschaftspolitische Kämpfe und Errungenschaften spiegeln sich in der LGBTQ-Bewegung, im Black-Lives-Matter-Movement. Und manchmal auch im Humor. William Wegman moniert seine Weimaraner-Hunde so ernst in einen spießigen Coiffeursalon ein, dass man laut lachen muss.

„Grow it! Show it“ bis 12. Januar 2025 im Museum Folkwang Essen.
Der Katalog erscheint im Distanz Verlag.

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