Emerging Markets
Warum China und Co. wieder ins Blickfeld der Anleger rücken

München. Die Aktienmärkte der Schwellenländer zeigten sich zuletzt robust. Trotz der Anfang April angekündigten Zölle durch US-Präsident Donald Trump hielt sich der MSCI Emerging Markets stabil. Zwischen Jahresbeginn und Ende April legte der Index in US-Dollar gerechnet um 4,3 Prozent zu.
Zum Vergleich: Der MSCI World verzeichnete im selben Zeitraum ein Minus von fast einem Prozent.
Noch deutlicher fällt der Blick auf einzelne Länder aus: Der MSCI Brasilien stieg zwischen dem 1. Januar und dem 30. April in Dollar gerechnet um knapp 20 Prozent, der MSCI Mexiko sogar um mehr als 22 Prozent. Der MSCI China erreichte ein Plus von rund zehn Prozent.
Zölle treffen Länder unterschiedlich stark
Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten ist diese Entwicklung bemerkenswert. „Grundsätzlich beeinträchtigen Zölle den internationalen Handel und das Vertrauen der Verbraucher und können so das globale Wachstum bremsen“, sagt Ygal Sebban, Leiter des Emerging-Market-Equity-Teams von GAM Investment.
Entsprechend könnte man annehmen, dass auch das Wachstum der Schwellenländer leidet. Doch der Einfluss ist differenziert zu betrachten. „Zölle können zwar die Handelsströme stören, die Exporteure unter Druck setzen und die Inputkosten erhöhen, aber ihr Ausmaß hängt weitgehend von der Wirtschaftsstruktur des jeweiligen Landes ab“, sagt er.