Banken
Warum Banken derzeit nur wenige Filialen dichtmachen

Frankfurt. Die deutschen Banken haben im vergangenen Jahr rund 560 Filialen geschlossen. Das entspricht einem Minus von 2,8 Prozent – was so gering ist wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das hat das Analysehaus Barkow Consulting auf Basis von Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) ermittelt. Die Erhebung liegt dem Handelsblatt vor.
Demnach zählte die EZB zum Jahresende in Deutschland 18.933 Filialen. Ein Jahr zuvor waren es rund 19.500 gewesen. Vor zehn Jahren hatte es demnach noch gut 35.000 Geschäftsstellen gegeben, vor 25 Jahren sogar fast 60.000.
In den Jahren 2020 und 2021 hatten die Geldhäuser noch relativ viele Standorte geschlossen. Das Minus betrug jeweils knapp zehn Prozent.
Peter Barkow, Geschäftsführer von Barkow Consulting, geht davon aus, dass der zuletzt langsamere Filialabbau „auch eine Folge der überzogenen Reduzierungen“ während der Coronapandemie ist. „Am langfristigen Trend zur Ausdünnung des Filialnetzes ändert das jedoch nichts“, sagt er.
Die Coronakrise hatte für einen Digitalisierungsschub gesorgt, auch beim Banking. Zwar steigt die Zahl der Kundinnen und Kunden, die Onlinebanking nutzen, weiter. Doch mit dem Ende der Pandemie haben Verbraucher auch manche Verhaltensweisen wieder geändert. So sind viele Bankfilialen gut besucht. Ein erheblicher Teil der Kunden nutzt Onlinebanking und gelegentlich auch Filialen.