Verteidigung
Deutsche Banken öffnen sich der Rüstungsbranche

Frankfurt. Eine wachsende Zahl deutscher Banken und Vermögensverwalter will künftig stärker europäische Verteidigungsfirmen finanzieren. Nun dehnt auch die staatliche Förderbank KfW ihr Engagement aus: „Wir haben unsere Richtlinien für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in zweierlei Hinsicht angepasst“, sagte KfW-Chef Stefan Wintels am Donnerstag in Frankfurt.
Zum einen öffnet sich die Förderbank, die grundsätzlich Firmen in der Europäischen Union unterstützt, nun auch für Unternehmen aus Großbritannien, Norwegen und der Schweiz. Zum anderen entfällt für die Wagniskapitaltochter KfW Capital die Einschränkung, dass die von ihr geförderten Unternehmen Güter herstellen müssen, die nicht nur militärisch, sondern auch zivil nutzbar sind.
„Grundsätzlich werden wir auch Waffen finanzieren können, allerdings keine kontroversen Waffen“, betonte KfW-Chef Wintels. Als kontroverse Waffen gelten unter anderem radioaktive Munition, Streubomben und Massenvernichtungswaffen.
Seit der Bundestag die Schuldenbremse für höhere Verteidigungsausgaben gelockert hat, wollen viele Banken ihre Aktivitäten innerhalb der Verteidigungsbranche erhöhen. So auch die KfW. Für Rüstungsfirmen dürfte damit bald mehr Planbarkeit herrschen. Deshalb rechnen viele Geldhäuser mit einem steigenden Finanzierungsbedarf für Investitionen.