Energie
RWE erwägt Auslagerung seines Amprion-Anteils in Tochtergesellschaft

Düsseldorf. Das Essener Energieunternehmen RWE denkt darüber nach, seinen Anteil am Stromnetzbetreiber Amprion in eine Tochtergesellschaft auszugliedern. Das sagten zwei mit den Überlegungen vertraute Personen dem Handelsblatt. Bislang war lediglich bekannt, dass RWE einen Verkauf seiner Anteile erwägt. Ein direkter Anteilsverkauf ist aber nicht die einzige Option.
Amprion ist einer der vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland, die die großen Trassen zum Stromtransport über weite Strecken besitzen. Wie alle Netzbetreiber muss auch Amprion Milliardensummen aufbringen, um das Stromnetz für die vielen neuen Solaranlagen, Windräder und die neuen Anforderungen durch die Energiewende zu rüsten.
Bis 2029 will Amprion 36,4 Milliarden Euro in den Ausbau seiner Netze investieren. Der Kapitalbedarf wird zunehmend zur Belastung für die Eigentümer des Netzbetreibers. 74,9 Prozent gehören der Beteiligungsgesellschaft M31, zu der unter anderem Versicherer wie Swiss Life und Talanx zählen. Die restlichen 25,1 Prozent hält RWE.
Die Frage nach der Finanzierung der deutschen Stromnetze betrifft nicht nur die Unternehmen selbst, sie ist auch hochpolitisch. Denn zum einen geht es um kritische Infrastruktur, die man nicht jedem ausländischen Investor bedenkenlos anvertrauen würde.