Bankenfusion
Bankenaufseherin Buch: EZB sollte Fusionen nicht verhindern

Riga. Die Europäische Zentralbank sollte nach Einschätzung von EZB-Chefbankenaufseherin Claudia Buch grenzüberschreitende Bankfusionen nicht verhindern.
„Was auch immer wir im Rahmen der Aufsicht tun können, ist, einer stärkeren grenzüberschreitenden Integration nicht im Wege zu stehen“, sagte Buch auf einer Konferenz in Riga. „Alles, was wir im Rahmen unserer Befugnisse tun können, um sicherzustellen, dass grenzüberschreitende Aktivitäten nicht behindert werden, tun wir auf jeden Fall.“
Buch äußerte sich dabei nicht konkret zum Werben der italienischen Großbank UniCredit um die deutsche Commerzbank.
Lagarde: Fusionen sind wünschenswert
Jüngst hatte auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde für größere und stärkere Banken in Europa plädiert. Größere Banken seien im Interesse Europas und grenzüberschreitende Fusionen seien ihrer Meinung nach wünschenswert.
Es gehe um „Banken, die tatsächlich in einem Umfang, einer Tiefe und einer Reichweite mit anderen Instituten auf der ganzen Welt konkurrieren können, einschließlich der amerikanischen und chinesischen Banken“, sagte Lagarde vor kurzem.
Italiens zweitgrößte Bank Unicredit hat über Finanzderivate nach eigenen Angaben Zugriff auf bis zu 21 Prozent der Anteile an der Commerzbank. Die Bundesregierung hält noch zwölf Prozent an dem Frankfurter Institut und hat weitere Verkäufe aus dem in der Finanzkrise erworbenen Paket auf Eis gelegt.