Inflation
Verunsicherte Verbraucher halten sich zurück – und die Inflation steigt wieder

Düsseldorf, Frankfurt. Die unvermindert starke Konjunktur in den Vereinigten Staaten hat einen eindeutigen Treiber: „Wenn Sie Verbraucher sind und arbeiten, werden Sie Geld ausgeben“, sagt Dana Peterson, Chefvolkswirtin des Forschungsinstituts Conference Board. Das Problem der Euro-Zone ist: Hier greift diese scheinbar simple Faustregel nicht. Die Verbraucher sparen und sparen.
15,7 Prozent ihres verfügbaren Einkommens legten die privaten Haushalte in der Euro-Zone im zweiten Quartal zurück, zeigen Daten des Finanzdienstes Bloomberg. Die Sparquote nähert sich somit Höhen, die sonst nur während der akuten Coronakrise zu verzeichnen waren. Diversen Umfragen zufolge beabsichtigen Verbraucher auch weiterhin überdurchschnittlich viel zu sparen.
Dagegen sinken Sparquote und Sparneigung in den USA kontinuierlich. Die Amerikaner legen inzwischen weniger als fünf Prozent ihrer Einkünfte zurück. Sie haben im dritten Quartal laut amtlichen Daten 3,7 Prozent mehr konsumiert als vor einem Jahr, nach Abzug der Inflation. Somit tragen sie maßgeblich dazu bei, dass die US-Wirtschaft mit 2,8 Prozent unvermindert stark gewachsen ist.