Gastkommentar
Hollywood droht ein Braindrain – Wie Europa ihn nutzen kann

Als ich vor 25 Jahren anfing, Filme zu produzieren, galt ein ungeschriebenes Gesetz: Filme, die weltweit für ausverkaufte Säle sorgen, neue Erzählweisen etablieren oder technisch den Status quo herausfordern, kamen fast immer aus Hollywood. „Matrix“ war so ein Fall.
In Europa dominierten dagegen lokale Komödien und kleine Arthouse-Filme für ein Nischenpublikum. Das ändert sich gerade – und bietet Europa die Chance, den USA ihre Führungsrolle streitig zu machen. Und das hat viel mit Donald Trump zu tun.
Hollywood steckt in der Krise
Nach Jahrzehnten kultureller US-Dominanz bei den Oscars geben plötzlich europäische Produktionen den Ton an:
Alles Filme, die Neues wagen und weltweit begeistern.
Das liegt nicht allein an der Stärke europäischer Filme, sondern auch an Hollywoods Einfallslosigkeit: Von dort kommen etwa neun „Spiderman“-Verfilmungen in den vergangenen 25 Jahren.
Hollywood verliert an Strahlkraft. Das verschärft sich seit Trumps Rückkehr ins Oval Office, weil immer mehr hochkarätige Filmschaffende sich überlegen, die USA Richtung Europa zu verlassen.
Kommt das Kino der Zukunft aus München, Berlin, Hamburg und Köln? Die Chancen stehen gut – wenn wir vom Aufstieg Hollywoods lernen.