Morning Briefing
Merz-Besuch bei Trump gleicht einem Drahtseilakt auf einem Einrad
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser!
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist zu einer besonders heiklen Dienstreise aufgebrochen. Heute Morgen deutscher Zeit landet Merz in Washington, um dort seinen amerikanischen Amtskollegen Donald Trump zu treffen. Von Handel über die Außen- und Sicherheitspolitik bis hin zum künftigen Umgang miteinander – Reibungspunkte gibt es genug.
Wenn Sie wissen wollen, was Trump erreichen will und wo Annäherungspotenzial besteht, empfehle ich Ihnen die Analyse meiner Kolleginnen aus Washington und Berlin.
Das Treffen als „Balanceakt“ zu bezeichnen, wäre noch deutlich untertrieben. Es ist ein Drahtseilakt, bei dem Friedrich Merz auf einem Einrad fahren und ein Teeservice auf der Nasenspitze balancieren muss. Der kleinste Ausrutscher könnte dazu führen, dass sehr schnell sehr viel kaputtgeht. Merz darf den Präsidenten nicht verärgern, muss in der Sache hart bleiben und gleichzeitig den Eindruck zu großer Nähe zum Trump-Lager vermeiden.

Wie kann das gelingen? Handelsblatt Co-Politikchef Moritz Koch schreibt: „Im Trump-Management gibt es unterschiedliche Denkschulen“. Angela Merkel versuchte es mit größtmöglicher Distanz, Emmanuel Macron probierte es mit der Kumpeltaktik und Mark Rutte wählte eher Typ Oberlehrer.