Schutzzölle
EU will Schutzmaßnahmen für Stahl verlängern

Brüssel. Die EU-Kommission will ihre Schutzmaßnahmen für Stahl verlängern. Auch künftig will sie Schutzzölle auf die Einfuhr von Stahl erheben, wenn bestimmte Kontingente erreicht wurden. Das geht aus dem Entwurf des Aktionsplans Stahl hervor, der dem Handelsblatt exklusiv vorliegt.
Die EU-Kommission will den Aktionsplan in dieser Woche offiziell vorstellen. Außerdem will die Kommission durch „grüne Leitmärkte“ dafür sorgen, dass klimaneutral hergestellter Stahl bevorzugt gekauft wird.
Der Schutzzoll beträgt derzeit 25 Prozent. Die Maßnahme wurde 2018 als Reaktion auf durch die USA erhobene Zölle in der ersten Amtszeit des US-Präsidenten Donald Trump eingeführt und war aufgrund von WTO-Regeln zeitlich begrenzt. Im Juni 2026 läuft die Maßnahme daher aus. Nun reagiert die EU auf die zweite Amtszeit von Trump. Seit der vergangenen Woche sind neue US-Zölle auf Stahl und Aluminium von 25 Prozent in Kraft. Entsprechend will die EU-Kommission die Schutzmaßnahme verlängern und gegebenenfalls anpassen.
In dem 23-seitigen Entwurf heißt es: „Weltweite Überkapazitäten stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie dar.“ Die EU habe wegen unfairen Wettbewerbs bereits mehrere Handelsschutzmaßnahmen ergriffen.