KI-Briefing
China startet ein galaktisches KI-Projekt

Wenn Sie nur wenig Zeit haben, liebe Leserinnen und Leser,
dann empfehle ich Ihnen diese Woche eine Nachricht, die Ihre Gedanken auf neue Umlaufbahnen bringt: Das chinesische Unternehmen Ada Space hat begonnen, Supercomputer im Weltall zu installieren.
Über die nächsten Jahre soll so im Orbit ein gigantisches Rechenzentrum für Künstliche Intelligenz Gestalt annehmen. Am Ende soll es aus 2800 Satelliten bestehen. Auf neudeutsch könnte man sagen: Das Projekt ist abgespaced!
Warum das wichtig ist? Die KI-Infrastruktur ins Weltall zu verlagern, könnte große irdische Probleme lösen – nämlich Energieversorgung, Kühlung und Emissionen. Denn:
Unser China-Korrespondent Martin Benninghoff und Technologie- und Weltraumreporter Thomas Jahn haben sich das sogenannte „Star-Compute Program“ und vergleichbare Initiativen aus Europa und den USA genauer angeschaut.

In Europa ist dabei vor allem das französisch-italienische Unternehmen Thales Alenia Space hervorzuheben. Im vergangenen Jahr hat es in einer Studie beschrieben, wie ein Datenzentrum im All aussehen könnte.
Nach den Vorstellungen des europäischen Teams bewegen sich die KI-Satelliten in einer Höhe von 1400 Kilometern. Sie bestehen aus sechseckigen Kacheln mit einem Durchmesser von knapp sieben Metern, die erst im Weltraum von Robotern zu einem fast 30 mal 30 Meter großen Modul zusammengesetzt werden. Das ist auch deshalb nötig, damit sie auf einer Rakete transportiert werden können. Die Datenverbindung zur Erde wird mittels Laser oder Radiofrequenz hergestellt.