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MIT-Forscher: Abstand bei Technologie „erschreckend groß“

Raumfahrt-Gründerin: „Zugang zum Weltraum muss für jeden möglich sein“ +++ Isar Aerospace-CEO: „Wir möchten in die Umlaufbahn gelangen“ +++ TECH ist beendet. Redaktion Handelsblatt 27.05.2025 - 15:15 Uhr aktualisiert Artikel anhören
Andrew McAfee spricht auf der TECH. Foto: Marc-André Hergenröder

Die Technology Experience Convention (TECH) ist eine Initiative gegründet von der Handelsblatt Media Group in Zusammenarbeit mit Schwarz Digits. Vom 25. bis 27. Mai 2025 kommen in Heilbronn Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Technologie zusammen. Alle Inhalte lassen sich auch live im Stream verfolgen:

27.05.2025 – 07:16 Uhr Jana Brüntjen

Unser Angebot zur TECH

Sie interessieren sich für unsere weitere Berichterstattung zur TECH? Dann schauen Sie auf diese Texte:
 
27.05.2025 – 13:10 Uhr Lina Knees
Letztes Panel auf der TECH: Braucht Europa ein eigenes Sprachmodell?
Im sogenannten Fishbowl-Panel stellen sich die Teilnehmer den Fragen des Publikums zu Europas technischer Zukunft. Also entschuldigen Sie, wenn ich kurz selbst eine Frage an das Panel richte: „Sollte Europa weiter an einem eigenen Sprachmodell arbeiten oder lieber aufgeben?“

„Ich glaube, dass es eine Daseinsberechtigung für sie gibt, und ich denke, die ist inzwischen bekannt“, sagt Christian Miele, General Partner bei headline. 

Hendrik Brandis, Partner und Mitgründer bei Earlybird Venture Capital, erinnert an den Deepseek-Moment: „Was wir in der Technik beobachten, ist, dass sich das Innovationstempo immer weiter beschleunigt, die Geschwindigkeit des Kapitaleinsatzes aber nicht.“ Immer mehr DeepSeek-Momente gebe es auch in anderen Technologie-Bereichen. 

„Das Rennen ist noch nicht vorbei, und es macht definitiv Sinn, im Wettbewerb zu bleiben“, sagt Lisa Gradow, Gründerin und CEO bei Fides. Volker Wissing plädiert für ein eigenes Modell für mehr europäische Souveränität. 

Und damit endet die TECH-Konferenz auf der Blue Stage. Ich, Lina Knees, KI-Reporterin beim Handelsblatt, verabschiede mich und meine Kolleginnen und Kollegen mit diesem letzten Blog-Eintrag. Hintergründe zur Konferenz können Sie im Handelsblatt KI-Briefing am Freitag nachlesen. 
Abschluss-Panel der TECH Marc-André Hergenröder
27.05.2025 – 12:33 Uhr Lina Knees

Volker Wissing: Hatte keinen Grund, mein Amt aufzugeben

Auf die Frage, warum er sein Ministeramt nach dem Ende der Ampelregierung behalten habe, sagt der ehemalige Bundesverkehrsminister Volker Wissing: „Ich bin nicht gegangen, weil ich keinen Grund hatte, zu gehen.“ Er lasse Projekte ungern unfertig liegen. „Und ich bin überzeugt, dass es ein Fehler war, die Zusammenarbeit zwischen diesen Parteien zu unterbrechen“. Demokratische Parteien sollten immer in der Lage sein, zu kooperieren und zusammenzuarbeiten. „Und das ist der Geist unserer Verfassung: konstruktiv zu sein, zu kooperieren, auch wenn es schwierig ist.“ 

Er habe die FDP nicht verlassen wollen, musste es aber tun, um sein Amt zu behalten. Momentan denke er nicht darüber nach, einer neuen Partei beizutreten. Stattdessen will Wissing zurück ins Anwaltsgeschäft: „Ich habe meine eigene Anwaltskanzlei, sodass ich eine Menge zu tun habe und mich auf die Zukunft freue. Ich bin glücklich.“ Außerdem schreibe er an einem Buch. 
Marc-André Hergenröder
27.05.2025 – 12:02 Uhr Lina Knees

In Europas Start-up-Szene verbreitet sich Optimismus

Nach Einschätzung von Rainer Märkle, General Partner bei HV Capital, ist Deutschlands Risikokapitalbranche endlich da, wo sie sein sollte. DeepTech und „echte Innovationen“ verbreiteten sich und trieben diese Entwicklung. Es sei noch nie so aufregend gewesen, im Bereich Venture Capital tätig zu sein, sagt Märkle, der seit 25 Jahren als Investor tätig ist.

„Europa ist tatsächlich das einzige Ökosystem, das bei der Frühphasenfinanzierung weiter wächst, während die USA und Asien stabil oder rückläufig sind“, sagt Zoé Fabian-Frey, General Partner bei der Londoner Investmentfirma Noteus. 

Doch es gebe noch Hürden: „In Europa kämpfen wir immer noch mit diesem Flickenteppich aus vielen verschiedenen Steuergesetzen", sagt Lina Wenner, Partnerin bei dem Londoner Investmentfonds Firstminute capital, das in Start-ups in der EU, dem Vereinigten Königreich und den USA investiert.
Zoé Fabian-Frey, Rainer Märkle, Lina Wenner, Astrid Dörner (Handelsblatt) Marc-André Hergenröder
27.05.2025 – 10:53 Uhr Lina Knees

Europa hinkt hinterher bei Technologie – aber das Rennen ist nicht vorbei

Der Abstand zwischen der EU und den USA ist „erschreckend groß“, sagt Andrew McAfee, der bei der US-Eliteuniversität MIT das Institut „Digital Economy and a Principal Research Scientist“ führt. 

Der Amerikaner bezieht sich dabei auf die Wertschöpfung in den vergangenen 50 Jahren. Danach haben sich in der EU 14 Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von insgesamt 430 Milliarden Dollar gegründet, während es in den USA 241 Unternehmen mit einer Gesamtbewertung von fast 30 Billionen Dollar waren. 

Der Hauptgrund: Technologie, die mit Unternehmen wie Microsoft, Google oder Tesla fast ausnahmslos in den USA entwickelt wurden. Doch bieten sich neue Chancen, wie McAfee sagt – allein KI und Quantencomputer würden die Welt in den nächsten Jahren grundlegend verändern. 

Marc-André Hergenröder
27.05.2025 – 11:56 Uhr Jana Brüntjen

Gefährdet der KI-Boom die Energiewende? So will RWE-CEO Krebber die Stromversorgung gewährleisten

KI-basierte Innovationen treiben den Energiebedarf in Deutschland nach oben. RWE-CEO Markus Krebber hält Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit aber trotzdem für machbar. Auf der TECH 2025 nennt er im Video-Interview die Gründe.
27.05.2025 – 11:28 Uhr Joachim Hofer

„Heilbronn ist das beste Beispiel, was in Europa entstehen kann“

Helmut Schönenberger von UnternehmerTUM beendet das Programm der Purple Stage mit aufmunternden Worten. „Heilbronn ist das beste Beispiel, was in Europa entstehen kann“, sagt der Chef der Münchner Start-up-Fabrik. Was der Unternehmer Dieter Schwarz in der Stadt am Neckar aufbaue, sei sehr bemerkenswert. Der Lidl-Gründer investiert in Hochschulen und expandiert in der IT.  

Helmut Schönenberger von UnternehmerTUM Marc-Steffen Unger
27.05.2025 – 11:15 Uhr Joachim Hofer

Investorin Vera Futorjanski: „Die Leute im Nahen Osten schauen nicht mehr nach Europa“

Die über lange Zeit in den Golfstaaten beheimatete Investorin Vera Futorjanski mahnt das Publikum der Purple Stage. „Die Leute im Nahen Osten schauen nicht mehr nach Europa“. Zwar habe „Made in Germany“ nach wie vor einen guten Ruf. Aber Europa müsse etwas tun, um relevant zu werden. Es brauche wieder die großen Ambitionen für die Zukunft. 


Ein Weg dazu könnten 15 sogenannte Start-up-Factories sein, die die Bundesregierung in den Bundesländern plant. Würden diese zusammenarbeiten, könnte Großes hierzulande entstehen, meint Helmut Schönenberger von UnternehmerTUM in München. Schönenberger „Wenn wir kooperieren, könnten wir den Rest der Welt hinter uns lassen.“ UnternehmerTUM ist die bekannteste Start-up-Fabrik hierzulande. 

Investorin Vera Futorjanski  Marc-Steffen Unger
27.05.2025 – 11:09 Uhr Lina Knees

Der digitale Euro wäre mehr als das nur das Übertragen von Informationen 

Joachim Wuermeling, Professor von der European School of Management and Technologie erklärt auf der Blue Stage den digitalen Euro.

Früher konnte über das Internet lediglich Information und kein Geld übertragen werden. Das würde sich mit dem digitalen Euro ändern. Denn neben Bargeld und einer Zahl auf einem Bankkonto, könne Geld auch als digitales Datenpaket präsentiert werden, so Wuermeling. Damit würde nicht nur eine Information, sondern ein Datenpaket mit Wert übertragen.

Laut Wolfram Seidemann hätte der digitale Euro diverse Vorteile: Er würde überall akzeptiert und kann von jedem auch ohne Bankkonto genutzt werden – und das auch offline. „Sie können Ihr Telefon nehmen, Ihre Mobile-Banking-App aufrufen und digitale Euros von Ihrem Bankkonto abheben“, diese könnten dann auf eine Karte geladen werden, mit der bezahlt werden kann.

„Wir haben heute Abhängigkeiten von außereuropäischen Zahlungsanbietern“, sagt Christiane Milders, Vorstandsmitglied der Schwarz Gruppe. „Der digitale Euro war die erste Initiative, bei der wir gesagt haben, das könnte wirklich eine Lösung für ganz Europa sein.“
27.05.2025 – 10:17 Uhr Lina Knees

Fusions-Gründerin Heike Freund: „Der Wettlauf um die Fusion hat begonnen“

„Fusionsenergie ist das Gegenteil von Kernspaltung. Wir reißen keine Atome auseinander, sondern wir fusionieren sie zusammen“, erklärt Heike Freund die Technologie. Freund ist COO bei Marvel Fusion, das dieses Verfahren mit Hochleistungslasern ermöglichen. Freund findet es „großartig, dass die neue Regierung im Koalitionsvertrag festgehalten hat, dass der weltweit erste Fusionsreaktor in Deutschland stehen soll.“ Die richtige Ambition sei nun vorhanden. 

Lucio Milanese, Mitgründer und COO bei Proxima Fusion erklärt, dass sein Start-up Fusionsenergie mit starken Magneten erzeugt. Anfang des Jahres stellte das Start-up sein Konzept für den ersten kommerziellen Reaktor vor. Ein Kraftwerk koste zwischen drei und fünf Milliarden Euro. Dafür würde Strom sehr billig werden. „Wir als Europäer schicken jedes Jahr etwa 500 Milliarden Euro in Länder, die uns mit fossilen Brennstoffen versorgen“, sagt Milanese. Europa solle darüber nachdenken, wie die Energielandschaft bis 2040 aussehen soll. 
Lucio Milanese (Proxima Fusion), Heike Freund (Marvel Fusion), Nadine Schimroszik (Handelsblatt-Reporterin) Marc-André Hergenröder
27.05.2025 – 10:12 Uhr Joachim Hofer

Die Fabrik der Zukunft: „Explosion an Innovationen“

Die Produktionsstätten weltweit verändern sich so schnell wie nie. „Es gibt eine Explosion an Innovationen“, sagt Jörg Burzer, Produktionsvorstand des Autoherstellers-Mercedes-Benz auf der Purple Stage. Eine davon: „Humanoide Roboter sind überall in einer Fabrik, wir integrieren die gerade.“

Wegen der geopolitischen Verwerfungen werde es künftig zudem sehr viel mehr Fabriken geben als bisher. Die Zeiten seien vorbei, in denen riesige Werke die gesamte Welt versorgten, so Siemens-Vorstand Cedrik Neike. „Die Fabrik der Zukunft wird nahe bei Ihnen sein.“ Diese Fabriken seien sehr flexibel, um unterschiedliche Produkte zu liefern. Das gehe aber nur mit Daten und KI. Neike: „Es findet ein fundamentaler Wandel statt.“ 

Mercedes-Vorstand Jörg Burzer Marc-Steffen Unger
27.05.2025 – 07:49 Uhr Lina Knees

Raumfahrt-Gründerin: „Wir glauben, dass der Zugang zum Weltraum für jeden möglich sein muss“

Auf der Blue Stage diskutieren vier Start-up-Gründer und Gründerinnen über die Zukunft der Raumfahrt in Europa: Neben Daniel Metzler von Isar Aerospace sind das Max Gulde, Co-Gründer von ConstellR, Marta Oliveira vom Start-up Atmos Space Cargo und Aurélie Bressollette, von Latitude. Metzler sagt: „In den nächsten 5 bis 10 Jahren wird es in der Raumfahrtindustrie einen kleinen Goldrausch geben.“

Ein großes Thema: Wie kommen mehr europäische Satelliten und Raketen ins All, ohne abhängig von amerikanischen Trägerraketen und Startkapazitäten zu sein. Gulde findet deutliche Worte: „Ich kann den Tag kaum erwarten, an dem wir nicht mehr über den Atlantik fliegen und uns mit – entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise – dieser Scheiße herumschlagen müssen.“ Bressollette vertritt die Ansicht, dass der Zugang zum Weltraum für jeden möglich sein müsse.

ConstellR stellt Kleinsatelliten her, Isar Aerospace und Latitude Trägerrakten und Atmos Aerospace Transportkapseln. 
27.05.2025 – 09:56 Uhr Lina Knees

Klimakrise ist auch eine Geschäftsmöglichkeit

Nur ein kleiner Prozentsatz, zwischen drei und vier Prozent der Einfamilienhäuser, verfügt nach Angaben aus der Branche über einen intelligenten Stromzähler, sogenannte Smart Meter. „Um die Energiewende zu ermöglichen, ist es für uns keine Option, auf die allgemeine Einführung zu warten“, sagt Barbara Wittenberg, CTO bei 1KOMMA°, einem Hamburger Start-up für Photovoltaikanlagen, Stromspeicher und Wärmepumpen. „Aber das Potenzial ist enorm.“

Mit Blick auf den Stromausfall in Teilen Spaniens und Portugal im April sagt Wittenberg: „In jeder Krise liegt eine Geschäftsmöglichkeit. Offensichtlich verkaufen wir jetzt viel mehr Batterien in Spanien.“ 
27.05.2025 – 09:34 Uhr Lina Knees
Omrin Sharaf: „Europa muss sich stärker in das globale System integrieren“ 
„Wir müssen mit dem Osten und dem Westen zusammenarbeiten“, sagt Omrin Sharaf, stellvertretender Minister für fortgeschrittene Wissenschaft und Technologie im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Vereinigten Arabischen Emirate. „Die USA sind unser wichtigster strategischer Partner. China ist unser wichtigster Wirtschaftspartner.“ 

Auf der TECH sei häufig von Souveränität die Rede gewesen – doch damit lasse sich kein Geschäft vereinbaren. „Es wurde viel über Europa diskutiert, aber nicht genug darüber, wie Europa mit seinen Partnern zusammenarbeiten kann.“ Der Kontinent müsse sich stärker in das globale System integrieren. Die Emirate setzten auf verlässliche Partner, unabhängig davon, ob sie aus Europa, den USA oder anderen Weltregionen stammen.
Omrin Sharaf, stellvertretender Minister für fortgeschrittene Wissenschaft und Technologie der VAE Marc-André Hergenröder
27.05.2025 – 09:18 Uhr Joachim Hofer

Autonomes Fahren: Bosch-Chef legt sich nicht auf Zeitplan fest

Hände ans Lenkrad: Moderne Autos fordern Fahrerinnen und Fahrer immer wieder auf, selbst zu steuern. Wann wird es aber so weit sein mit dem völlig autonomen Fahren? Für Stefan Hartung, Chef des weltgrößten Autozulieferers Bosch, ist das noch offen. In einigen Gegenden werde es früher sein, in anderen später. Das hänge nicht zuletzt mit den Kommunikationsnetzen zusammen. Aber der Manager macht Mut: „Wir werden schrittweise besser und besser.“

Bosch-Chef Stefan Hartung Marc-Steffen Unger
27.05.2025 – 09:06 Uhr Joachim Hofer

Nach Heilbronn im autonomen Auto

Heilbronn ist ein Verkehrsknotenpunkt mit vielen Staus – aber Alex Kendall steht pünktlich auf der Purple Stage der TECH. Dabei ist der Chef und Co-Gründer von Wayve mit einem seiner autonomen Fahrzeuge angereist. Er sei vom Stuttgarter Flughafen eine Stunde lang nach Heilbronn gefahren, ohne dass der aus Sicherheitsgründen anwesende Fahrer hätte eingreifen müssen. Wayve ist ein britisches Start-up, das sich aufs autonome Fahren spezialisiert hat. 

Alex Kendall Marc-Steffen Unger
27.05.2025 – 09:04 Uhr Lina Knees

Bernie Wagner: Cyberangriffe kosten 180 Milliarden pro Jahr

Celia Pelaz vom Weltraumdatenanalyseunternehmen Spire beschreibt Cyberangriffe und Störaktionen durch Aggressoren als „Katz-und-Maus-Spiel.“ „Sie müssen sich ständig bewusst sein, dass es einen Angriff geben wird. Sie müssen kontern, und jemand wird versuchen, Ihre Gegenmaßnahme zu kontern.“  

Bernie Wagner, Stackit-CEO und VP Sales & Marketing bei Schwarz Digits, schätzt, dass Deutschland jährlich 180 Milliarden Euro durch Cyberangriffe verliert. Diese seien vielfältiger geworden. „Vor einem Jahr sprachen wir über Cyberangriffe hauptsächlich für kommerzielle Zwecke. Heute haben wir eine Zeitenwende. Wir befassen uns mit ganz anderen Angriffen“, sagt Wagner.
Bernie Wagner Marc-André Hergenröder
27.05.2025 – 08:59 Uhr Lina Knees
Jeder könnte einen hybriden Angriff starten
Frank Sauer vom Metis Institut betont, dass die Gefahr hybrider Angriffe aus verschiedenen Quellen, nicht nur von Regierungen kommen. Auch Tech-Giganten wie X-Chef Elon Musk verbreiteten Desinformationen und griffen die Demokratie an. „Das Hauptproblem für uns ist, wenn meine Hypothese richtig ist, dass wir ein unvollständiges Gefühl für die Bedrohung haben“, sagt Sauer.

KI sei immer besser geworden: „Vor einem halben Jahr hätte ich mich darauf verlassen, dass ich sagen könnte, dass dies ein Clip ist, der von KI generiert wurde“, sagt Sauer. Das sei nun vorbei. 
Bernie Wagner (Stackit), Wissenschaftler Frank Sauer und Celia Pelaz (Spire) Marc-André Hergenröder
27.05.2025 – 08:41 Uhr Lina Knees

Hybride Angriffe auf deutsche Unternehmen und Gesellschaft nehmen zu

Auf der Blue Stage diskutieren Expertinnen und Experten über die Gefahr durch hybride Angriffe. Solche erfolgen nicht nur militärisch, sondern auch durch Desinformation und Cyberangriffe, die auf gesellschaftliche Strukturen zielen, Vertrauen in Institutionen schwächen und die öffentliche Meinung beeinflussen. 

Frank Sauer ist Forschungsleiter bei Metis, dem Institut für Strategie und Vorausschau der Universität der Bundeswehr. Er zählt zu hybriden Angriffen auch die Sabotageangriffe auf Unterseekabel in der Ostsee, Hackerangriffe und Attentate durch Geisterfahrer. 

Während ihrer Zeit als COO beim Rüstungskonzern Hensoldt, so Celia Pelaz, heute COO beim Satellitenunternehmen Spire, wurde das Unternehmen aus China und Russland mit Cyber-Attacken angegriffen. 

Bernd Wagner ist Executive Vice President of Sales & Marketing bei Schwarz Digits und CEO bei Stackit, dem Cloud-Anbieter von Schwarz Digits. Er sagt, die Angriffe auf Stackit und Schwarz Digits hätten sich seit der russischen Vollinvasion vervierfacht.
27.05.2025 – 08:34 Uhr Lina Knees
Wir leben jetzt in Zeiten, in denen unsere Kinder und Enkel uns fragen werden: Was habt ihr getan? Was habt ihr damals getan, um die Ukraine zu unterstützen, um Europa zu verteidigen, um technische Souveränität aufzubauen, um unserer Demokratie zu helfen?
Marc Wietfeld, Gründer von ARX Robotics
27.05.2025 – 08:20 Uhr Lina Knees

Bauen Sie Killerroboter, Herr Wietfeld?

„Wir bauen Roboter, die den Streitkräften helfen, ihre Arbeit besser zu machen“, sagt Marc Wietfeld. Er ist CEO und Mitgründer von ARX Robotics. Das Münchener Start-up entwickelt autonom Systeme sowie eine Software mit Künstlicher Intelligenz  für militärische Fahrzeuge und verkauft diese an die Bundeswehr. Bisher sei die KI noch nicht bereit, um beispielsweise in der Ukraine breit eingesetzt zu werden. Die Systeme seien noch maßgenschneidert. 

„Killerroboter“, so Wietfeld, seien jedoch bereits Realität. Es handle sich um waffenfähige unbemannte Systeme, so Wietfield. „Es geht darum, was unsere Antwort darauf ist. Um uns vor diesen Technologien, die von unseren Feinden eingesetzt werden, zu schützen.“ Es brauche in Europa eine höhere Dringlichkeit, um auf den Angriff eines europäischen Lands zu reagieren. An einen Käufer außerhalb der Nato würde Wietfeld sein Start-up nicht verkaufen.
Marc-André Hergenröder
27.05.2025 – 08:16 Uhr Joachim Hofer

Wirtschaftsinteressierte wollen keine KI-generierten Nachrichten

Künstliche Intelligenz ist in den Schlagzeilen. So viel steht fest. Doch was halten die Menschen davon, wenn die KI die Nachrichten selbst macht. Gerrit Richter, Gründer des Markt- und Meinungsforschungsunternehmens Civey, wollte das herausfinden. Dafür hat der Unternehmer 1.000 Konsumentinnen und Konsumenten gefragt, die sich für Wirtschaftsnachrichten interessieren. Das Ergebnis: 74 Prozent der Befragten vertrauen KI-generierten Nachrichten nicht. 50 Prozent schauen bewusst, ob die Nachrichten von KI geschaffen wurden.

Beim Wetter finden 51 Prozent KI-generierte Nachrichten gut, bei Sport 36 Prozent. Wenn es um Politik geht, lehnen das aber 71 Prozent ab.

Civey-Gründer Gerrit Richter Marc-Steffen Unger
27.05.2025 – 08:01 Uhr Lina Knees

Raumfahrt-Gründer: Geld ist nicht alles in der Raumfahrt

Max Gulde, Mitgründer des Satelliten-Start-ups ConstellR sagt, dass es in der Raumfahrt nicht nur auf große Investitionen ankommt. „Unser Satellit kostet sechs Millionen“, sagt Gulde. 

Die amerikanische Konkurrenz verlange hingegen mehrere Milliarden. „Das Budget ist also nicht alles, wenn man innovativ ist.“
27.05.2025 – 07:51 Uhr Joachim Hofer

Wenn Menschen lieber mit KI arbeiten als mit Kollegen

Was bedeutet Unabhängigkeit? „Das wird vielfältig interpretiert“, sagt Miriam Meckel von der Lernplattform ada. Die Frage betreffe im Zeitalter der KI jeden Einzelnen, sie betreffe Europa und die gesamte Menschheit.

Lea Steinacker, Co-Chefin von ada, erläutert: KI-Agenten könnten in kürzester Zeit Aufgaben erledigen, für die Menschen Stunden oder gar Jahre benötigten. Das gelte auf Baustellen genauso wie in den Laboren der Universitäten. Studien zeigten interessante Ergebnisse: Menschen, die mit KI arbeiteten, seien zufriedener. „Es könnte sein, dass Menschen bald lieber mit KI zusammenarbeiten als mit ihren Kollegen.“ Aber je stärker Leute KI nutzen, desto eher nähme kritisches Denken ab – und sie würden abhängig von den Agenten.  

Miriam Meckel Marc-Steffen Unger 
27.05.2025 – 07:32 Uhr Joachim Hofer

Was ist eine gesunde Beziehung zu Technologie?

Denkanstoß auf der Purple Stage der TECH zum Start in den dritten Tag. „Was ist eine gesunde und was eine ungesunde Beziehung zu Technologie?“, fragt Professor Ramesh Srinivasan von der University of California. „Überlegen Sie sich das!“ Die Menschen würden nicht wollen, dass ihre Kinder und Eltern von Robotern gepflegt werden, meint der bekannte Kritiker des Silicon Valley. 

Es sei wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass der Weg der USA bei Technologie nicht der einzige sei. Europa habe die Regulierung allerdings übertrieben. Ein Mittelweg zwischen Europa und Amerika sei optimal. 

27.05.2025 – 07:30 Uhr Lina Knees

Daniel Metzler von Isar Aerospace spricht von „Weltraumrennen 2.0“

Satelliten bieten einen militärischen Vorteil. Um sie in den Weltraum zu bringen, brauche es Trägerraketen, erklärt Isar Aerospace-CEO Daniel Metzler. Die können aktuell nur aus den USA gestartet werden. 

„Ich glaube, was jetzt passiert, ist eine gewisse Verbreitung von Technologien, und es ist im Grunde ein Weltraumrennen 2.0", sagt Metzler. Europa müsse sich überlegen, ob es mitspielen möchte. „Es ist allen wichtig, dass Europa ein souveräner Block ist. Und im Moment ist das nicht der Fall.“
Daniel Metzler mit Handelsblatt-Reporterin Larissa Holzki Marc-André Hergenröder
27.05.2025 – 07:19 Uhr Lina Knees

Warum war der Start der „Spectrum“-Rakete ein Erfolg, obwohl sie abgestürzt ist?

„Wir haben der Welt gezeigt, dass wir eine Rakete entwerfen, eine Rakete bauen und eine Rakete starten können“, sagt Daniel Metzler. Er ist der CEO von Isar Aerospace, dem Münchener Start-up, das orbitale Trägerraketen entwickelt. Er habe den Absturz zwei Kilometer von der Rakete entfernt beobachtet und dabei Gänsehaut gehabt. 

In den nur 30 Sekunden konnten wertvolle Daten gesammelt werden, vor allem wo die Probleme der Rakete sind, so Metzler. So können Modifikationen durchgeführt werden. „Irgendwann möchten wir natürlich in die Umlaufbahn gelangen“, sagt Metzler. Die Frage sei nun, wann sie die nächste Rakete bauen können. Die Auftragsbücher seien voll.
27.05.2025 – 06:50 Uhr Lina Knees

Der Dritte Tag der TECH-Konferenz startet

Gleich beginnt der dritte Tag der Technology Experience Convention Heilbronn (TECH). Auf der Blue Stage startet Christian Rickens mit einer Live-Version des Handelsblatt Morning Briefings. 

Ab 9 Uhr geht es auf der Blue Stage um Weltraumtechnologie mit Daniel Metzler vom Münchener Start-up ISAR Aerospace. Auf der Purple Stage spricht der amerikanische Informationswissenschaftler Ramesh Srinivasan zu Europa und einer menschlichen Technologie-Welt.
26.05.2025 – 17:48 Uhr Luisa Bomke

Gespräch über Fortbewegungsmittel der Zukunft läutet Ende des zweiten Konferenztages auf der Blue Stage ein 

Den Abschluss auf der Blue Stage bestreiten Gründer Lukasz Gadowski und Handelsblatt-Tech-Reporterin Nadine Schimroszik. Sie sprechen über die Fortbewegungsmittel der Zukunft und darüber, ob Gadowskis neuestes Investment in das Fluggeräte-Start-up Zapata erfolgreicher sein wird als sein Investment in Volocopter.

Am Montag stellte Gadowski das Gerät auf der TECH in Deutschland vor. Er sagte: „Der Airscooter kann in den USA ohne Pilotenlizenz geflogen werden.”

Morgen früh meldet sich die Tech um 8:45 Uhr mit dem Morning-Briefing-Live zurück. Vielen Dank für Ihr heutiges Interesse.
26.05.2025 – 17:44 Uhr Christian Rickens

Die wildeste Tech-Wette – Strom aus dem All

Zum Abschluss des zweiten TECH-Tages wird es auf der Purple Stage visionär. Deeptech-Investor und Vsquared-Gründer Thomas Oehl bringt Solarenergie aus dem Weltraum ins Spiel. Für ihn sei es die wildeste Tech-Wette: Ein Solarpanel in der Umlaufbahn erzeugt Energie, die in Form eines Mikrowellenstrahls zur Erde gesandt und dort von Empfängerstationen aufgefangen wird. 
Es wäre die Lösung der Energieprobleme auf der Erde.
Thomas Oehl, Gründer von Vsquared
„Es wäre die Lösung der Energieprobleme auf der Erde“, sagt Oehl. „Und das beste: Alles, was man an Technologie dafür braucht, ist vorhanden. Es müsste nur zwei Jahre lang jeden Tag ein Raumschiff starten, um das Material in die Umlaufbahn zu bringen.“ 

Mit diesem Ausflug ins All verabschiedet sich der Liveblog von der Purple Stage für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.
26.05.2025 – 17:34 Uhr Luisa Bomke

Europa war einst Innovationskraft  How to Start the Innovation Loop?

Auf dem letzten Panel des zweiten Konferenztages diskutierten Dr. Danyal Bayaz (Finanzminister von Baden-Württemberg), Prof. Dr. Patrick Cramer (Präsident der Max-Planck-Gesellschaft), Lukasz Gadowski (Investor und Seriengründer) sowie Dr. Tina Klüwer (BMBF) darüber, wie sich Innovationsprozesse in Deutschland initiieren und langfristig gestalten lassen.

Investor Gadowski betont, dass Europa einst eine führende Innovationskraft war und diesen Anspruch zurückgewinnen müsse. Dafür brauche es Leuchtturmerfolge, einen funktionierenden Kapitalmarkt und Frieden. Cramer fordert weniger Bürokratie, um Forschung besser zu ermöglichen: „Wir haben eine lange Liste an Regeln, die wir loswerden müssen.“


Klüwer plädiert für ein positives Narrativ: „Wir haben eine Menge guter Forschung und eine Menge guter Leute hier, eine Menge Talente.“ Deutschland bringe die besten Voraussetzungen mit. Bayaz zufolge soll die Politik dann die innovative Verwaltung für Innovationen liefern.

Wir haben eine lange Liste an Regeln, die wir loswerden müssen.
Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft
Handelsblatt / Foto Vogt GmbH
26.05.2025 – 16:45 Uhr Christian Rickens

Jurassic Park wird Realität

Jetzt aus den USA zugeschaltet: Seriengründer Ben Lamm, der es sich mit seiner Firma Colossal zum Ziel gesetzt hat, ausgestorbene Tierarten durch Gentechnik und KI wieder zum Leben zu erweckenDarunter den Aenocyon dirus, ein vor 13.000 Jahren ausgestorbenes wolfähnliches Säugetier.

Die KI soll dabei die Lücken der natürlichen DNA-Spuren füllen, die etwa aus Fossilien stammen. Auf die Nachfrage, ob das denn dann wirklich eine Wiedergeburt der ausgestorbenen Tiergattung sei oder nicht, gibt Lamm eine entwaffnende Antwort:
Unser Verfahren entspricht weitgehend dem, was der Film Jurassic Park vorweggenommen hat. Und, war das ein Film über Dinosaurier oder nicht?
Ben Lamm, Gründer der Biotech-Firma Colossal
26.05.2025 – 16:41 Uhr Luisa Bomke

Eisprinzessin Elsa und Schneemann Olaf: Disney erweckt Charaktere mit KI zum Leben

Markus Gross von den Walt Disney Studios demonstriert anhand kurzer Videosequenzen, wie Künstliche Intelligenz digitale Figuren wie die Eisprinzessin Elsa oder den Schneemann Olaf zum Leben erweckt. Es gibt wahrscheinlich kaum KI-Anwendungsfälle, die an diesem Abend mehr positive Emotionen unter den Gästen auslösen als die Disney-Helden. 

Markus Gross von den Walt Disney Studios zeigt Filmausschnitte, um den KI-Einsatz bei Disney zu demonstrieren. Handelsblatt / Foto Vogt GmbH
26.05.2025 – 16:37 Uhr Luisa Bomke

Ein Doktor braucht eine Woche – die KI nur 15 Minuten 

In seinem Vortrag zeigt Richard Socher, Gründer von You.com, die Entwicklungsstufen der KI auf. „Zunächst gibt es die KI als Co-Pilot, der einfache Fragen beantwortet – das spart 3 bis 15 Minuten“, sagt Socher. Dann folgt die Phase der Agenten, in der sie Aufgaben übernehmen, für die ein Mensch mit Doktortitel eine Woche braucht – „die KI erledigt sie in 15 Minuten”. Bald würden wir dann komplette Aufgaben abgeben, für deren Lösung ein Team Wochen gebraucht hätte.

Deshalb müssten sich Unternehmen laut Socher jetzt darüber klar werden, wo sie stehen und wie sie sich strategisch auf diese Entwicklung einstellen. „Wenn man AGI pragmatisch-ökonomisch definiert – als Automatisierung von 80 % der Workflows in 80 % der digitalisierten Jobs – dann könnte sie in drei Jahren Realität sein.“ Zu bedenken ist jedoch, dass die letzte Meile auf dem Weg der Automatisierung oft aufwendiger ist als die ersten 99 davor.
Richard Socher Handelsblatt / Foto Vogt GmbH
26.05.2025 – 16:34 Uhr Luisa Bomke

Appelle für Open und Closed Source – in Europa

In der Abschlussrunde der Oxford-Debatte wurde deutlich, dass die Diskutanten Open Source als die strategisch beste Chance Europas betrachten, um digitale Souveränität zu wahren und ein wettbewerbsfähiges KI-Ökosystem aufzubauen. Andreas Blattmann, Mitgründer des KI-Start-ups Black Forest Labs, betonte, dass Europa bereits über starke Modellanbieter verfüge. Sein Co-Gründer Robin Rombach machte deutlich, dass die Debatte am Kern des Problems vorbeiführe. Er forderte einen Mentalitätswechsel und plädierte für ein Umfeld, in dem europäische Start-ups auf Open Source aufbauen und eigenes geistiges Eigentum entwickeln können.

Wir brauchen Open und Closed Source – aber wir sollten es in Europa tun.
Robin Rombach

Gianna Lengyel von Mistral unterstrich dies, indem sie darauf hinwies, wie stark der kulturelle Kontext in den Modellen verankert ist: „Das, was in das Modell einfließt, spiegelt auch das eigene Verständnis wider, etwa davon, was richtig und was falsch ist.“ Deshalb brauche es auch europäische Open-Source-Anbieter.

Gleichzeitig warnten Stimmen wie Vanessa Cann vor einem zu einseitigen Blick. Für viele Mittelständler sei Closed Source derzeit schlicht praktikabler, da es eine bessere Performance, einfachere Integration und rechtliche Absicherung biete. Nils Seele ergänzte, dass hybride Ansätze, die verschiedene Anbieter sinnvoll kombinieren, derzeit die realistischste Strategie für Europa seien. 

Tipp: Mehr Hintergründe und Argumente finden Sie am Freitag im Handelsblatt KI-Briefing!

Handelsblatt / Foto Vogt GmbH
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