Tourismus
Tui-Chef hält trotz Investorenkritik an Nachhaltigkeitszielen fest

Frankfurt. Der Reisekonzern Tui will ungeachtet der aktuellen Debatte über die Nachhaltigkeitsziele vieler Unternehmen an den eigenen Vorgaben festhalten. „Wir haben uns von einigen Themen nicht verabschiedet, auch wenn sie nicht mehr so en vogue sind“, sagte Tui-Chef Sebastian Ebel Anfang dieser Woche vor Journalisten. Das gelte insbesondere für den gesamten Komplex Nachhaltigkeit, aber auch für die sogenannten DEI-Ziele – Initiativen für Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion.
US-Präsident Donald Trump kippt die Klimapolitik seines Vorgängers und geht per Dekret gegen DEI-Initiativen vor. Das sorgt auch in Europa für Debatten über das Thema ESG – Programme für Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung.
Die US-Tochter der Deutschen Telekom hat dem wachsenden Druck mittlerweile nachgegeben und die eigenen Diversitätsvorhaben beendet. SAP hat das Ziel einer konzernweiten Frauenquote von 40 Prozent aus dem Programm gestrichen. Auch erste Banken und Investoren stehen dem Thema ESG kritischer gegenüber.
Noch tauchen die wachsenden Zweifel an ESG nicht in Analystenstudien zu Tui auf. Doch Konzernchef Ebel bekommt sie nach eigener Aussage bereits zu spüren. In Gesprächen hätten einige Investoren empfohlen, statt auf Nachhaltigkeit stärker auf Rendite zu achten, berichtete der Manager. „Dann ist es wichtig, klarzumachen, dass das kein Widerspruch ist“, sagte Ebel. Solar habe eine Rendite, effizientere Wasserhähne ebenfalls. „Wir machen das nicht aus Altruismus. Wir machen das, weil es wirtschaftlich ist.“