Familienunternehmer
„Deutschland muss sich günstigeren Strom leisten“

Gelsenkirchen. Hätte man den Eiffelturm in Zink getaucht, müsste er heute nicht ständig neu gestrichen werden – so pflegt es der Familienunternehmer Lars Baumgürtel zu sagen. Er ist Chef der Firma Zinq, die Stahlteile mit einer silbrigen Schutzschicht überzieht.
Baumgürtels Unternehmen gehört zur energieintensiven Mittelstandsindustrie, und damit zu einer Gruppe, die in Deutschland vor großen Herausforderungen steht. Im Interview erklärt er, wie er es schaffen will, seine Emissionen zu senken und gleichzeitig seine Energiekosten im Rahmen zu halten.
„Wir wollen in Zukunft auf zwei Energieträger setzen: Wasserstoff und Strom“, sagt Baumgürtel. So möchte er Strom immer dann nutzen, wenn die Strompreise besonders niedrig sind.
Von der Politik erwartet der Unternehmer allerdings deutlich mehr Unterstützung. Nach einem Besuch des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck bei seinem Unternehmen habe es ein Jahr gedauert, bis er Antworten auf weitere Fragen erhalten habe.
Zufriedener ist Baumgürtel, der auch Standorte in Frankreich hat, mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. „In Frankreich sitzt ein Präsident, der einen Plan hat“, sagt Baumgürtel.
Von der nächsten Bundesregierung wünscht er sich Unterstützung für einen leistungsstärkeren Anschluss ans Stromnetz – und niedrigere Stromnetzentgelte: „Deutschland muss sich günstigeren Strom leisten.“