Familienunternehmen
„Es gibt keine Schonfrist und auch keinen Aufschub“

Berlin. Zum Auftakt ihrer zweiten Amtszeit als Präsidentin des Bundesverbands der Familienunternehmer adressiert Marie-Christine Ostermann eine klare Erwartung an die neue Bundesregierung: „Deutschland muss den Neustart schaffen!“
Weiter erklärte Ostermann im Gespräch mit dem Handelsblatt: „Die Regierung genießt unser Vertrauen. Sie muss aber bis zur Sommerpause liefern. Es gibt keine Schonfrist und auch keinen Aufschub.“
Ostermann, die 2013 in die FDP eintrat, seit ihrem Antritt als Verbandspräsidentin 2023 ihre Mitgliedschaft aber ruhen lässt, vermisst im Koalitionsvertrag „den Mut zu umfassenden Reformen“ wie für die Rente und sieht die Aufhebung der Schuldenbremse kritisch.
Die Unternehmerpräsidentin lehnt eine Frauenquote ab, will sich aber weiter für eine bessere Gleichstellung einsetzen. Denn: „Diversität ist ein Erfolgsfaktor. Vielfältig besetzte Teams liefern bessere Ergebnisse ab. Und danach sollten wir weiter uneingeschränkt streben, unabhängig davon, was ein US-Präsident gerade sagt.“
Lesen Sie hier das komplette Interview mit Marie-Christine Ostermann:
Frau Ostermann, als Sie vor zwei Jahren als erste Frau in das Amt der Präsidentin des Bundesverbands Die Familienunternehmer gewählt wurden, sagten Sie, dass „wir eine andere Politik für Deutschland brauchen“, weil wir „international nicht mehr wettbewerbsfähig“ seien. Eine neue Regierung haben wir nun schon einmal. Steht die auch für eine „andere Politik“?
Die Stimmung unter den Unternehmern war noch nie so schlecht wie zu Beginn dieses Jahres. Doch mit der Bildung der neuen Regierung und dem Koalitionsvertrag hat sich das gedreht. Jetzt ist Aufbruch. Wir haben ganz aktuell unsere Mitglieder befragt, wie sie die neue Bundesregierung einschätzen. Die Familienunternehmer sind zu 91 Prozent überzeugt, dass die neue Bundesregierung ihre Sache besser machen wird als die Ampel.