G7-Gipfel
Wie Donald Trump die G7 in der Ukraine-Politik spaltet

Kananaskis. Am Dienstag hätte es auf dem G7-Gipfel im kanadischen Kananaskis eigentlich zu einem spannungsgeladenen Treffen kommen sollen. Auf dem Gipfel der sieben großen Industrienationen, der G7, wollten sich Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj zu einem Gespräch treffen. Es wäre die erste Begegnung der beiden nach dem Eklat bei Selenskyjs Besuch im Weißen Haus Ende Februar gewesen.
Doch nach der vorzeitigen Abreise Trumps am Montagabend sprechen die G7 und Selenskyj am zweiten Gipfeltag nun ohne den US-Präsidenten über das weitere Vorgehen in der Ukraine. Für den ukrainischen Präsidenten ist die Abreise des US-Präsidenten bitter.
Im Kreis von Verbündeten hatte Selenskyj darauf gehofft, besser auf Trump einwirken zu können, dass er die Ukraine weiter finanziell und militärisch unterstützt. Doch auch wenn Trump noch am Tisch gesessen hätte, auf Beschlüsse hätte der ukrainische Präsident nicht hoffen können. Denn der US-Präsident hat die G7 in der Ukrainepolitik gespalten.
Um die Kriegsmaschinerie des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu stoppen, drängen die Europäer in Kanada gemeinsam mit der Ukraine auf härtere Sanktionen gegen Russland. Doch ob bei der Konfiszierung russischen Vermögens oder einem härteren Preisdeckel auf russische Ölexporte: Derzeit ist die G7 in der Ukrainepolitik blockiert. Das liegt nicht nur, aber vor allem an Trump.