Lempertz Auktionen für Alte Kunst
Händler überlassen das Feld den Privatsammlern

Das Spätwerk des früh verstorbenen Venezianers wurde innerhalb des Schätzpreises für 740.000 Euro mit Aufgeld einem ostdeutschen Sammler zugeschlagen. Es hing bis 1980 im Getty Museum in Malibu.
Köln. Ein Gesamtumsatz von brutto 7,3 Millionen Euro beschert den Auktionen Alter Kunst bei Lempertz ein Ergebnis, das sich mit dem des Jahres 2019 vergleichen lässt. Das breite Angebot an Silber und Porzellan sowie über 200 Lose historischen und zeitgenössischen Schmucks zeigen die deutschlandweit konkurrenzlose Position des Kölner Hauses im Kunstgewerbe-Bereich. Hier gab es die wenigsten Rückgänge, während bei den Gemälden und Skulpturen mittlerer Qualität einige Wünsche offenblieben.
Charakteristisch ist die Zurückhaltung des internationalen Handels. Der sitzt nach den verschobenen Messen noch auf unverkauftem Material. Diese Abstinenz wurde durch beherzte Gebote von Privatsammlern ausgeglichen.
Die Auktion von Werken des 14. bis 19. Jahrhunderts hatte einige Glanzpunkte zu bieten. Allen voran Palma Vecchios monumentale „Liegende Venus“, eines der letzten Bilder des früh vollendeten Venezianers, das innerhalb des Schätzpreises für brutto 740.000 Euro einem ostdeutschen Sammler zugeschlagen wurde. Das Gemälde war seit den späten sechziger Jahren im Besitz des Sammlers J. Paul Getty und hing bis 1980 im Getty Museum in Malibu. Jetzt wurde es aus Italien eingeliefert.