Messebericht
Innovationen in schwierigen Zeiten

London. Auch der Bereich Kunstfotografie hat es gerade nicht leicht. Das sagte der Mitbegründer der „Photo London“, Michael Benson, auf der Pressekonferenz zur zehnten Ausgabe der Fachmesse im Somerset House. Im anschließenden Gespräch mit dem Handelsblatt nannte er die Gründe für die angespannte Lage: Neben den allgemeinen Schwierigkeiten im Kunstmarkt leide der Sektor unter dem Wegbruch einiger etablierter Player wie der Münchener Galerie Daniel Blau. Neue und junge Galerien kämen nach, aber es sei ein schwieriger Prozess. Fotografie werde oft in allgemeine Kunstgalerien integriert, gehe dort aber unter.
Vor diesem komplexen Hintergrund kann man das Messeteam nur beglückwünschen, den Besuchern einen interessanten Einblick in die Vielfalt der zeitgenössischen Fotografie zu geben. Dieser gelingt nicht nur durch die sorgsame Auswahl der Aussteller und die Vielzahl an Sonderausstellungen und Projekten. Das Besondere an der Londoner Fotomesse war von Anfang an ihre einzigartige Verbindung zur institutionellen Welt. Dass die Messe auch deshalb eine loyale Besucherschaft hat, konnte man an der guten Atmosphäre am Eröffnungstag spüren, an dem sich viele, vor allem auch junge Besucher in den Gängen und Kojen tummelten.