Zeitgenössische Kunst
Im Schatten der mächtigen Art Basel

Auf der "June Art Fair" stellt der Galerist Kai Middendorff seine Entdeckung vor: Radikal reduzierte Malerei auf der Rückseite gebrauchter Leinwände.
Basel . Das Reizvolle an einer Reise zur „Art Basel“ ist nicht nur deren Angebot. Es haben sich mehrere kleinere Messen für junge Kunst um sie herum angesiedelt. Kenner wissen das zu schätzen. Hier wechselt Kunst die Hand noch zu überschaubaren Preisen.
Wie aber kommen die Besucher zur „June Art Fair“? Ganz versteckt rechts in der Eingangshalle der „Miami Design“ auf dem Messegelände in Basel liegt hinter einer Wand eine Rolltreppe. Die muss man hinauffahren, um dann wiederum rechts an der Kunstbuchmesse „I Never Read“ vorbeizugehen, linksherum einen langen Gang entlang über die Straßenbahn hinweg und dann endlich zu „June Art Fair“ zu gelangen.
Die hippe Galeristen-Messe ist damit noch schlechter zu finden als zuvor. Die wenigen Besucher in der nüchternen Halle vermitteln einen tristen Eindruck. Zu Unrecht! Denn wenn sich in Basel überhaupt Entdeckungen machen lassen, dann hier. Eine davon sind die zarten bis brachialen, bisweilen ins Surreale gleitenden Gemälde auf alten Dublierleinwänden der 1941 geborenen Christine Gironcoli.