SPD-Minister
Klingbeil wagt nur einen halben Neuanfang


SPD-Chef Lars Klingbeil hat einen Generationenwechsel versprochen, und er hat ihn geliefert – zumindest teilweise. Mit Ausnahme von Boris Pistorius haben alle SPD-Minister der Ära Scholz ihren Posten verloren. An ihre Stellen rücken junge, unverbrauchte Gesichter. Zwei Ministerinnen, Verena Hubertz und Reem Alabali-Radovan, sind noch keine 40 Jahre alt.
Die Neuaufstellung ist so konsequent wie richtig. Wenn Klingbeil 2029 irgendeine Chance auf das Kanzleramt haben will, muss er jetzt den Neuanfang wagen. Und so nutzt er die Möglichkeit, bei der Bildung der Bundesregierung Tabula rasa zu machen. Bei den Kabinettsposten, in der Partei und in der Fraktion.
Auch inhaltlich lässt die Wahl der Ministerinnen und Minister auf neue Impulse hoffen. Mit Verena Hubertz wird eine politische Senkrechtstarterin der SPD Bauministerin. Als Gründerin bringt sie Erfahrung aus der Wirtschaft mit und weiß, wie Prozesse optimiert werden müssen, um schnell ans Ziel zu gelangen. Das sind für die versprochene, aber bislang gescheiterte Wohnungsbauoffensive keine schlechten Voraussetzungen.