Nina Warken
Was das Profil der Lauterbach-Nachfolgerin kennzeichnet

Berlin. „Kaum jemand hatte sie auf dem Zettel“, sagte der künftige Kanzler Friedrich Merz (CDU) bei der Verkündung der Ministerposten über Nina Warken. Die 45-Jährige soll das Bundesgesundheitsministerin in Merz’ Kabinett übernehmen – hat aber keinerlei Erfahrung in der Gesundheitspolitik.
In den Koalitionsgesprächen verhandelte die Juristin mit der SPD in der Arbeitsgruppe Inneres, Recht und Migration. Gesundheitspolitische Arbeit hatte Warken bislang nur im parlamentarischen Begleitgremium zur Coronapandemie übernommen, in dem sie zeitweise vertreten war.
Doch genau davon könnte Warken profitieren, wenn sie die Leitung eines der herausforderndsten Ministerien übernimmt. Der Umbau der Krankenhauslandschaft, die Finanzierung der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung, der Fachkräftemangel in der Pflege – sie muss Reformen von historischer Tragweite vorantreiben.
Dass die Verantwortung für viele Gesundheitsthemen bei den Ländern liegt, wird ihren Job nicht leichter machen. Die Krankenhausplanung, die entscheidend für die Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft ist, ist etwa Ländersache.
Hinzu kommen einflussreiche und aktive Verbände, die bei ihrer Lobbyarbeit ein Thema der Allgemeinheit adressieren können: die Gesundheit jedes Einzelnen.