Industrie
Wie deutsche Firmen in China unter Druck geraten

Shanghai, Düsseldorf. Deutsche Konzerne mit Chinageschäft stehen vor einer massiven Belastungsprobe – und geraten von mehreren Seiten unter Druck. Zum einen schwächelt die Nachfrage in der Volksrepublik: Die Importe sinken, wie aus den neuesten Zahlen der chinesischen Zollbehörde von Montag hervorgeht. Zum anderen sind die chinesischen Exporte nach Deutschland stark gestiegen, weil China seine Produkte in Zeiten des eskalierenden Zollstreits aus den USA nach Europa umleitet. Als Folge fürchtet die deutsche Industrie eine stärkere Konkurrenz und zunehmenden Preisdruck.
Wie schwierig der Markt ist, zeigte sich Anfang 2025 in der Chemiebranche. Marktführer BASF erwartet in Deutschland maximal eine konjunkturelle Stagnation, auch der amerikanische Markt bietet wenig Dynamik.
Vor allem aber ist der Auslandsumsatz der deutschen Chemie in Asien zwischen Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,5 Prozent gesunken, wie der Branchenverband VCI meldet: Auf den Wachstumsmotor China ist in dieser geopolitischen und wirtschaftlichen Gemengelage kaum noch Verlass.
Für die Chemie ist das ein alarmierendes Signal, denn China ist der weltgrößte Markt für Chemikalien und Kunststoffe und wird in den kommenden Jahren im Fokus der Wachstumsstrategien vieler Anbieter stehen. Ähnlich Sorgen treiben aber auch andere deutsche Branchen um.
Wie umgehen mit diesem mehrdimensionalen Dilemma?