Pflegefall
Wie digitale Helfer pflegebedürftigen Kindern im Alltag helfen

Düsseldorf. In Deutschland steigt die Zahl pflegebedürftiger Menschen – doch nicht nur Ältere sind betroffen, sondern auch Kinder und Jugendliche. Laut dem aktuellen Pflegereport des Medizinischen Dienstes hat sich die Zahl der Pflegebegutachtungen in dieser Altersgruppe seit 2015 mehr als verdreifacht.
Bei einer Pflegebegutachtung prüft der Medizinische Dienst den individuellen Pflegebedarf einer Person. In dem Gutachten wird der Pflegegrad bestimmt. Der Pflegegrad entscheidet darüber, welche Leistungen aus der Pflegeversicherung die Personen erhalten. 2024 wurden rund 162.000 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre begutachtet, 2015 waren es 53.000. Insgesamt betrafen im vergangenen Jahr 3,4 Prozent aller begutachteten Fälle Kinder und Jugendliche.
Besonders auffällig: Rund 65 Prozent der Pflegebedürftigen in dieser Altersgruppe sind Jungen. Im Schnitt tritt Pflegebedürftigkeit bei Kindern im Alter von acht Jahren auf. Die häufigsten Diagnosen sind Entwicklungsstörungen wie ADHS oder Sprachentwicklungsstörungen.
Fast alle Kinder werden laut dem Report zu Hause gepflegt – meist von den Eltern und ohne professionelle Unterstützung. Das stellt Familien vor enorme Herausforderungen, denn oft muss die Pflege neben Schule, Beruf und Alltagsstress organisiert werden.