Finanzen
Deutschen Unternehmen droht ein Zins-Schock

Düsseldorf. Die Verschuldung der größten deutschen Unternehmen ist im vergangenen Jahr erstmals seit 2021 wieder gestiegen. Allein bei den 40 im Dax vertretenen Konzernen wuchsen die Nettoschulden um acht Prozent auf 227 Milliarden Euro, wie eine Datenanalyse des Handelsblatt Research Instituts (HRI) zeigt. Auch die MDax-Firmen sind in der Summe höher verschuldet als 2023.
Für viele Unternehmen wird die weitere Finanzierung der hohen Schuldenlast dabei zur Herausforderung, weil die Konjunktur nicht in Fahrt kommt, die Gewinnaussichten schwach bleiben und die Zinsen hoch sind. Viele Konzerne werden sich in den kommenden zwölf Monaten über die Ausgabe neuer Anleihen und über Kredite frisch finanzieren müssen – und das zu absehbar höheren Kosten.
Ein Großteil der laufenden Anleihen ist in der Niedrigzinsphase ausgegeben worden. Trotz der jüngsten Leitzinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) sind die aktuellen Kreditzinsen und Anleiherenditen immer noch mehr als doppelt so hoch wie in den Jahren vor 2022, wie Daten der Bundesbank zeigen.
Experten der Beratungsgesellschaft Alix Partners sprechen von einer „Belastungsprobe für große Teile der gesamten deutschen Wirtschaft“. Ihren Berechnungen zufolge werden in Deutschland zwischen 2025 und 2029 insgesamt 441 Milliarden Euro an Unternehmensschulden fällig. Die aktuelle Analyse zeigt, welche Branchen und Unternehmen besonders betroffen sind.