Emissionen
Bei welchen Zinspapieren sich die übertriebene Risikofreude zeigt

Rauf geht’s! Die Kurse von Aktien, Unternehmensanleihen und Kryptowährungen sind seit einem Monat wieder im Aufwind. Der durch die Zolleskapaden von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Kurseinbruch von Anfang April ist vergessen. Deutschlands Leitindex Dax steht sogar wieder kurz davor, sein Rekordhoch vom März zu übertreffen.
Nur bei einem Markt hielten sich Investorinnen und Investoren länger zurück, und das ist der für Zinspapiere, die despektierlich Junkbonds oder Ramschanleihen genannt werden. Das sind Anleihen von hochverschuldeten Unternehmen, die den Investoren zum Ausgleich für ihre schwächere Bonität höhere Zinsen zahlen als andere Unternehmen.
Erst zwei Wochen nachdem Trump seine zuvor angedrohten Zölle für 90 Tage ausgesetzt hatte, wagte sich mit der italienischen Wett- und Lotto-Holding Lottomatica wieder der erste Schuldner mit neuen Junkbonds an den Markt. Seither hat es weitere Emissionen gegeben, unter anderem vom deutschen Generikaanbieter Stada und dem britischen Öl- und Gasunternehmen Harbour Energy.
Die Anleihen wurden allesamt sehr gut nachgefragt. Und machten deshalb anderen Unternehmen Mut, noch riskantere Zinspapiere zu begeben.