Genossenschaftsbank
Chef von Wiesbadener Volksbank verteidigt Aufsichtsrat

Wiesbaden. In der Debatte über die Qualifikation von Aufsichtsräten von Genossenschaftsbanken sieht der Chef der Wiesbadener Volksbank, Matthias Hildner, keinen generellen Nachholbedarf. „Ich kann nur für unser Haus sprechen“, sagte er. Die Bank mache regelmäßige Schulungen mit ihrem Aufsichtsrat, dieser besitze die „entsprechenden Qualifikationen für diese Tätigkeit“, sagte Hildner am Donnerstag.
Das werde vom zuständigen Genossenschaftsverband geprüft und bestätigt. „Insofern sehe ich hier keinen Nachbesserungsbedarf“, sagte Hildner. Die Wiesbadener Volksbank ist in der Regel die erste große Volksbank, die über das abgelaufene Geschäftsjahr berichtet. Die jeweiligen regionalen Genossenschaftsverbände sind meist auch Wirtschaftsprüfer ihrer Mitgliedsinstitute.
Die Skandalserie bei mehreren Volksbanken hat zuletzt die Frage aufgeworfen, ob ihre Aufsichtsräte genug Fachwissen für ihre Kontrollfunktionen haben. Die Bundesbank dringt auf Verbesserungen. „Die Qualifikation von Aufsichtsräten ist ein sehr wichtiges Thema für die Bankenaufsicht“, sagte Bundesbank-Vorstand Michael Theurer dem Handelsblatt. Wenn es bei der Qualifikation Lücken gebe, müssten sie unter anderem durch Schulungen geschlossen werden.
Im vergangenen Jahr mussten gleich drei Volksbanken durch die Sicherungseinrichtung des genossenschaftlichen Sektors aufgefangen werden. Insgesamt geht es um Risiken in Höhe von gut 500 Millionen Euro, die abgeschirmt werden.