Geldpolitik
Bank of England lässt Leitzinsen unverändert

London. Die Bank of England (BoE) hat die Leitzinsen in Großbritannien bei 4,25 Prozent belassen. Das gab die Bank am Donnerstag bekannt. Die britischen Notenbanker folgen damit dem Beispiel der amerikanischen Federal Reserve (Fed), die am Tag zuvor ebenfalls eine Zinspause eingelegt hatte.
„Die Welt ist höchst unberechenbar“, begründete Notenbank-Gouverneur Andrew Bailey die Mehrheitsentscheidung. „Wir werden genau darauf achten, inwieweit sich diese Anzeichen auf die Verbraucherpreisinflation auswirken.“ Ein schrittweises und vorsichtiges Vorgehen bei der weiteren Rücknahme der geldpolitischen Zurückhaltung sei deshalb weiterhin angebracht.
Die Finanzmärkte reagierten kaum auf die Zinspause in London. Allerdings stieg die Wahrscheinlichkeit in den Wetten mit Zinskontrakten, dass die Notenbanker bei ihrer nächsten Sitzung im August die Kreditkosten senken, auf rund 80 Prozent.
Uneinigkeit unter Zentralbankern
Die Entscheidung für eine Zinspause fiel mit einer Mehrheit von sechs zu drei Stimmen. Die Minderheit votierte für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte.
Im Mai hatten sich die Notenbanker bereits ungewöhnlich uneinig über den weiteren geldpolitischen Kurs gezeigt. Zwar entschied sich eine Mehrheit für eine Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt. Zwei Zentralbanker votierten jedoch für eine größere Lockerung, während zwei andere bereits damals eine Zinspause gefordert hatten.