Arcelor-Mittal
Stahlhersteller sagt Wasserstoffprojekt in Milliardenhöhe ab

Berlin. Der Stahlhersteller Arcelor-Mittal verzichtet auf öffentliche Mittel in Höhe von 1,3 Milliarden Euro für den Bau einer klimaneutralen Stahlproduktion mithilfe von Wasserstoff an seinen Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt.
„Wir haben uns entschieden, das gemeinsame Dekarbonisierungsprojekt der Arcelor-Mittal-Standorte Bremen und Eisenhüttenstadt nicht umzusetzen“, sagte Reiner Blaschek, CEO Arcelor-Mittal Europa Flachstahl, dem Handelsblatt. „Die Rahmenbedingungen ermöglichen aus unserer Sicht kein belastbares und überlebensfähiges Geschäftsmodell.“
Damit ist eines der wichtigsten Vorhaben zur Transformation der deutschen Stahlindustrie gescheitert. Nach den Plänen der Politik sollte Arcelor-Mittal in Anlagen investieren, in denen Stahl mit Wasserstoff klimaneutral hergestellt werden kann. Drei weitere Stahlhersteller in Deutschland – Thyssen-Krupp Steel, Salzgitter und Saar-Stahl – verfolgen ähnliche Projekte.
Blaschek sagte, die vom Bund und dem Land Bremen zugesagte Förderung in Höhe von 1,3 Milliarden sei „ohne Frage sehr signifikant“. Auch das Land Brandenburg habe das Projekt unterstützt. „Die Summe aller Risikofaktoren wiegt jedoch so schwer, dass wir es nicht vertreten können, diese Investition zu tätigen“, sagte der Manager. „Die Förderung ist an strenge Vorgaben für den raschen Einsatz von grünem Wasserstoff geknüpft.