Matthias Miersch
Neuer SPD-Generalsekretär startet mit Kampfansage an Friedrich Merz

Berlin. Matthias Miersch blieb keine Zeit. Der Niedersachse musste sofort loslegen. Bereits einen Tag nach dem Rücktritt von Kevin Kühnert hatte der 55-Jährige an diesem Dienstag seinen ersten Arbeitstag als SPD-Generalsekretär – und am Nachmittag den ersten größeren Auftritt. Seine erste Pressekonferenz in seiner neuen Rolle startete er mit einer Kampfansage an die Union.
„Diese CDU verkörpert alles, für das ich nicht stehe“, sagte Miersch im Berliner Willy-Brandt-Haus. Besonders geärgert hat ihn zuletzt die Forderung von Friedrich Merz nach mehr Respekt für Besserverdienende. „Was für eine Aussage“, sagte Miersch. „Als Sozialdemokrat habe ich Respekt gegenüber allen.“
Der breiten Öffentlichkeit ist der bisherige Vizefraktionschef bislang kaum bekannt. In der SPD kennt Miersch aber jeder. Und auch Miersch kennt fast jeden.
Miersch gilt in der Partei als bestens vernetzt, ist einer der Sprecher des linken Parteiflügels, sitzt bereits seit 2005 im Bundestag und wurde schon öfter für höhere Ämter gehandelt: als Bundesumweltminister oder als Nachfolger von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich. Nun ist Miersch SPD-Generalsekretär geworden. Parteichef Lars Klingbeil holt damit einen Vertrauten in die Parteizentrale, der über viel politische Erfahrung verfügt und flügelübergreifend als guter Organisator und Brückenbauer gilt.